Bild: Abenteuer Lärmschutz: Kinder brüllen knappe 100 Dezibel laut, wie man in der Schallschutzkammer lernen kann. , Arbeitswelten jetzt und damals – Ausstellung zeigt Lebenswirklichkeiten Foto: alx

Seit nun mehr als 20 Jahren besteht die Dortmunder DASA (Deutsche Arbeitsschutz Ausstellung). Sie erhielt mehrfach Preise für ihr Konzept und die Initiative „Land der Ideen“ kürte sie als repräsentativen Ort. Es ist eines der größten Museen der Stadt und behauptet von sich selbst, dass es den Titel „Arbeitsschutzausstellung“ längst abgelegt habe – stimmt das wirklich?

Die DASA bietet auf Ihren 13.000 Quadratmetern genug zu sehen für einen ganzen Tag, wenn man sich mit jedem Thema in seiner Gänze beschäftigen möchte. Neben den dreizehn Dauerausstellungen (zum Beispiel: Im Takt der Maschine, Schuften in Schichten, Heilen und Pflegen) gibt es auch zwei Sonderexhibitionen, die derzeit „Architektierisch“ (für Kinder) und „Heavy Metal“ sind. Bei Letzterem handelt es sich jedoch nicht um eine Lärmprobe im Sinne des Arbeitsschutzes – wie man vielleicht hoffen mag –, sondern um die Gelegenheit, das Glöckner- und Türmerhandwerk kennenzulernen und selbst einmal die Glocken zu läuten.

Wissen und Erleben

Den Start und Verlauf jeder Ausstellungstour kann man sich selbst einteilen, denn einen vorgeschriebenen Weg gibt es nicht. So kann man selbst entscheiden, wohin die Reise gehen soll.

Los ging es in meinem Fall bei den Präsentationen zum Druckhandwerk und mit der Beantwortung der Frage: „Wie und unter welchen Arbeitsbedingungen wurde damals zum Beispiel eine Zeitung erarbeitet?“ Zu sehen bekommt man neben den urig kleinen Druckpressen auch neuere und wesentlich größere Maschinen. Die BesucherInnen mögen schon erahnen, welchem Lärm die Menschen damals ungeschützt ausgesetzt gewesen sein mussten. Weiter ging es mit den Exponaten des Textilhandwerks und dem Arbeiten mit Informations- und Kommunikationstechniken. Zu Letzterem gilt auch das Arbeiten am „Laptop“, was man ausprobieren kann – allerdings an einem raumgroßen Gerät mit einer urigen Maus.

Zwar sind nicht alle Aspekte der Ausstellungen so interaktiv, doch gibt es insgesamt viele Möglichkeiten, in die verschiedenen Arbeitswelten der Gegenwart und Zukunft sowie in deren Gefahrenbereiche „sicher“ hineinzuschnuppern. So zum Beispiel durch die Vorführungen eines Werkroboters, der Platten selbständig innerhalb eines Raumes hin und her sortiert.

Mehr als nur Arbeitsschutz

In der größten Halle, die einem Stahlbetrieb ähnelt, werden lebensgroße Gerätschaften ausgestellt, die junge und erwachsene Besucher erstaunen lassen. Zum Schreien ist hingegen die Lärmschutzprobe (Schuften in Schichten), bei der man seine Lautstärke messen kann. Unterhaltsam ist im selben Bereich die kleine Horrorfahrt des Arbeitsschutzes oder das kognitive Kräftemessen um Entspannung; es gibt aber noch viel mehr zu erleben. Tatsächlich geht es bei der DASA um mehr als nur Arbeitsschutz, auch wenn die Ausstellung diesen Punkt immer im Blick behält. Vielmehr macht sie Lebenswelten greifbar, indem sie diese mit Humor und Spiel in Szene setzt.

:Alexander Schneider
 

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