Ein voller Semesterplan, nebenbei noch ein Pflicht-Praktikum, Hausarbeiten, Klausuren, das Studium finanzieren und die ewige Jagd nach Credit Points: Die Belastung für Studierende ist gewaltig. Eine aktuelle Studie der AOK unterstreicht den zunehmenden Stress. Gibt es einen Ausweg oder müssen Studis das in Kauf nehmen? 

Studis sind gestresst. Das belegen die Ergebnisse der in der letzten Woche veröffentlichten Studie des AOK Bundesverbandes, die über die zunehmende Belastung für Studierende an deutschen Universitäten Aufschluss geben soll. Im Rahmen der repräsentativen Untersuchung wurden über 18.000 Studierende in Deutschland gefragt, „wie gestresst sie durch ihr Studium sind.“ Die Antwort: Im Vergleich zu „gestressten“ ArbeitnehmerInnen, bei denen der Anteil 2015 bei knapp 50 Prozent lag, waren angehende AkademikerInnen mit einem Wert von 53 Prozent noch gestresster. 

Unterschiede zwischen Studienfächern

Dabei gab es sehr wohl Unterschiede zwischen den Studierendengruppen und weiteren Merkmalen (Geschlecht, Alter, Hochschulform, Abschlussart, Studienfach, Bundesland), die Auswirkungen auf das Ergebnis hatten. Weibliche Studierende leiden dabei mehr als ihre männlichen Kommilitonen, staatliche Unis erhöhen zusätzlich den Stressfaktor und Bachelorstudierende fühlen sich mehr belastet als Studierende anderer Abschlussarten. Studienleiterin Prof. Uta Herbst von der Universität Potsdam erklärt: „Es ist vor allem der Stress, der durch Zeit- und Leistungsdruck sowie Angst vor Überforderung entsteht, was Studierenden das Leben schwermacht.“ Das Deutsche Studentenwerk (DSW) relativiert die Aussagen der Studie: „Stress und Spaß am Studium halten sich die Waage“, so ein Sprecher. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte.

Gastautor :Tim Schwermer

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