Vom 9. bis zum 12. Dezember findet im Metropolis Filmtheater Bochum das Unlimited Hope Festival und die Verleihung des Human Rights Film Awards statt.   

Filme zeigen, sie bewegen, weit entfernt und unbekannt, aus für uns auf den ersten Blick fremden Ländern und Kulturen. Den Blick schärfen und neue Aspekte von Konflikten in den Leben der Menschen sehen, welche uns meist nur aus Nachrichtenberichten bekannt sind. Dabei immer relevante und aktuelle Thematiken, die auf hohem kinematografischem künstlerischem Niveau verarbeitet werden. So beschreibt Direktor Jakob Gatzka das Festival, das diese Woche in Zusammenarbeit mit der Buxus Stiftung, dem Berg Institute und einigen weiteren Sponsoren und Unterstützer:innen stattfindet. Auf dem Festival sind Filme zu sehen, die vom Überleben und Widerstand erzählen, Geschichten von Genozid, Krieg und sozialer Ungerechtigkeit, die das Schicksal nicht nur dokumentarisch wiedergeben, sondern künstlerisch und emotional weitererzählen. Neben den insgesamt 20 Filmen, die gezeigt werden, sind auch Filmemacher:innen vor Ort oder per Video-Konferenz anwesend, die ihre Arbeit kommentieren und uns an dem Prozess teilhaben lassen. An die Filmschaffenden wird am Samstag der Fritz Bauer & Raphael Lemkin Human Rights Film Award 2021 für den besten Film und besten Kurzfilm verliehen. Der Preis ehrt Filmemacher:innen, die sich mit ihren Produktionen für Menschenrechte, Demokratie und den Dialog einsetzen. 

Das Filmangebot bietet ein breites Spektrum aus aller Welt. Das Festival beginnt am Donnerstag mit zwei deutschen Produktionen, die als Schulvorführung gezeigt werden und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, in Fritz Bauer – Tod auf Raten und die Reise eines jungen Afghanen nach Deutschland in My Way thematisieren. Am Abend wird das Festival dann offiziell mit Begrüßung und Sektempfang eröffnet und zeigt dann das Biopic Résistance, dass das Leben eines jüdischen Metzgersohnes zeigt, welcher sich dem französischen Widerstand anschließt und Kinder vor
den Nationalsozialisten versteckt. 

Freitag steht das Festival im Zeichen des Kurzfilms und zeigt zunächst Ala Kachuu, der die Geschichte einer Kirgisin erzählt, deren Traum eines Studiums durch eine Zwangshochzeit zu platzen droht. Anschließend sind Mother of Freedom, in dem zwei Griechen für ihre Rechte und Würde kämpfen, und Brotherhood, der von Erfahrungen junger Islamisten des Islamistischen Staates erzählt, zu sehen. Sealand, beleuchtet Schicksale der Seeleute, die auf großen Containerschiffen arbeiten. Folgend kommt Adisa, in dem eine EU-Beauftragte an die somalische Grenze in Kenia reist, um dort Hilfeleistungen abzuwägen. Der letzte Kurzfilm am Freitag ist The Battle For Our Voices, in den Frauen im weltweiten Zusammenhalt für ihr Recht und ihre Stimme einstehen. 

Der Samstag beginnt mit Lost Warrior, der die Geschichte eines Somaliers erzählt, der schon im jungen Alter in Hoffnung auf ein besseres Leben von seinen Eltern nach England geschickt wurde. Um den Kampf gegen die sinnlosen Tötungen im Süden Chicagos, geht es in They Aint Ready For Me. Neben weiteren Dokumentarfilmen ist das Highlight am Samstag aber wohl die Preisverleihung des Human Rights Film Awards, die auch online live zu sehen sein wird. Der Sonntag schließt das Festival mit weiteren Dokumentarfilmen. Der Coming of Age Film Shadow Game begleitet geflüchtete Teenager quer durch Europa. Abschließend wird in Watchers of the Sky die Historie des Völkermords thematisiert. Auch wenn hier nur ein paar Highlights beleuchtet werden können, bietet das Filmfestival noch viele weitere spannende und mitreißende Produktionen, die sicherlich ebenso sehenswert wie aufklärend sind und Filmliebhaber:innen über den Tellerrand blicken lassen.
     

 :Artur Airich

 

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