Bild: Diversität im Bücherschrank? Für die Frankfurterbuchmesse ein Fremdwort! , Nationalistische Demokratie des Buches! Bild: bena

 

Kommentar. Meinungsfreiheit heißt es in diesem Land immer wieder, aber für wen? Die Frankfurter Buchmesse steht seit einigen Jahren in der Kritik für ihre Handhabung mit rechter Verlage und deren Propaganda auf der Messe! 

Alle Jahre wieder dieselbe Diskussion. Ich werde mich dieser nicht anschließen! Weiße Menschen tun das, was ihnen am besten passt: Dinge so auslegen, dass es für sie akzeptabel wird! Getarnt wird das unter dem Deckel der Meinungsfreiheit und ich bin genervt. Denn das Demokratiedenken und die Meinungsfreiheit wird selten von großen Konzernen auf den Plan gerufen, wenn es um Sicherheit von Menschen mit Migrationshintergrund, Behinderungen oder was anderes, das abseits der Norm ist, geht. Und da wir in einem Einwanderungsland leben, gibt es mittlerweile auch Deutsche (ja, auch Schwarze, Muslim:innen, Jüd:innen, asiatisch gelesene Menschen, und ich könnte noch weiter ausführen, sind deutsch!), die Bücher schreiben. Um dem rechten Spektrum weniger Raum zu geben als die Frankfurter Buchmesse es tat, highlighte ich die Bücher derjenigen, die sich aus Unwohlsein und dem Nicht-Sicherfühlen von der Frankfurter Buchmesse ferngeblieben sind oder alternative Veranstaltungen besucht haben! Obwohl, einen Satz habe ich noch, den ich an die Macher:innen der Buchmesse und andere Veranstaltungen richte, auf denen Rassismus runtergespielt wird! Kampagnen wie: „Nie wieder!“ und „Say no to Racism“ sind nicht glaubwürdig und nützen wenig, wenn man dieses Gedankengut unreflektiert und ohne Einordnung weiterverbreitet! Sprache kreiert Realitäten, die heute noch als Stereotypen zu finden sind und dies betrifft meist marginalisierte Gruppen. Anyways, zurück zu denen, die die große Bühne verdient hätten, ohne um ihre Sicherheit fürchten zu müssen! 

Jasmina Kuhnke schrieb das Buch „Schwarzes Herz“ und wurde geladen es zur Buchmesse vorzustellen! Sie selbst sollte als Überraschungsgast erscheinen, da sie aus dem rechten Spektrum bedroht wird und eine Ankündigung
ihres Erscheinens eine zu goße Gefahr für sie gewesen wäre. Doch Hami Ngyuen hatte sie und andere Autor:innen darauf aufmerksam gemacht, dass die Messe auch in diesem Jahr nicht ohne rechtes Gedankengut auskommt. Für Jasmina Kuhnke und andere rassifizierte Menschen war klar, nicht zu erscheinen. Traurig, denn viele standen im Zwiespalt, ihre Bücher zu präsentieren und für Diversität in einem noch vorherrschenden weißen cis-hetero-
able-bodied Raum sorgen. Oder sich eben selbst zu schützen! Niketa Thompson, Aminata Touré, Ciani-Sophia Hoeder, Raul Krauthausen, Ricardo Simonetti, Anna Dushime, Mohamed Amjahid und viele mehr. 

Die Literatur stehe im Wandel sagen sie, doch Romane von POC wollen die Verlage nicht haben! Kein Traumaporn? Kein Buch!  Als würden POC, Queerpeople oder Disabledpeople nicht lieben, lachen, weinen! Eine gute Story ohne Hauptgrund Rassismus oder andere Diskriminierungsformen gibt es nicht! Alternative Buchmessen sind geplant und das hlateich als wichtig! Vor allem, um das marginalisierte Leben in Deutschland zu stärken! Aber was ich genauso wichtig empfinde, ist, dass weiß-positionierte Menschen mal Haltung zeigen! Die Fresse aufmachen und mitziehen! Aber wahrscheinlich ist es am Ende viel einfacher zu sagen: „Wir haben es nicht kommen sehen! Wann hätten wir das denn verhindern sollen? Ein bisschen Recht hatten sie auch, aber dass es so eskaliert…“ Die angry black woman der :bsz is lookin at you yt people!!!11!!1  
Und das sage ich mit Blick auf die Kampfaktion des dritten Wegs in Polen und die Menschen, die aufgrund des Klimas ihr Land verlassen müssen. Schweigen ist politischer als ihr denkt! Und herzlichen Glückwunsch an die fünf Minuten Fame, die diese Verlage bekommen, weil sich marginalisierte Menschen mit ihrer Sicherheit auseinandersetzen müssen. Aber ihr habt Recht, man muss mit solchen Menschen reden, denn das gehört zur Demokratie! Aber Zuhören gehört genauso dazu und das tut ihr bei rassifizierten Menschen selten. 

               :Abena Appiah

 

 

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