Bild: Symbolbild, Der glorreiche VfL Bild: bena

Der letzte Spieltag  

Mit dem Aufstieg des VfL begrüßt die Bundesliga einen Traditionsverein mit Malocher-Charme und alter Schule! Der Ruhrgebietsfußball von der Castroper zeigt sich nicht nur im coolen Retrogewand, sondern auch erfolgreich.

Am vergangenen Wochenende endete die Fußballsaison in Deutschland und während sich am Samstag die Erste Liga von zwei Traditionsclubs, Werder Bremen und FC Schalke 04, verabschieden musste, stieg am Sonntag eine Traditionsmannschaft auf! Der VfL Bochum kann sich nach einer erfolgreichen Spielzeit Zweitliga-Meister nennen. Zum vierten Mal in Folge geht die „Felge“, wie die Zweitligameisterschale auch genannt wird, an eine Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen. In den Saisons zuvor konnten Fortuna Düsseldorf, der 1. FC Köln und Arminia Bielefeld sich den ersten Platz in der Zweiten Liga sichern. 

Für den VfL, der zuletzt im Mai 2011 um einen Platz im Fußball-Oberhaus gegen Gladbach in der Relegation kämpfte, wird es die 35. Bundesliga-Saison sein. Für Robert Zulj, der mit einem Zauberschuss das 3:1 mit einem direkten Freistoß in den linken Winkel den Aufstieg unterstrich, war klar, wie die Bochumer das geschafft haben: „Über allem stand bei uns immer der Teamspirit!“ Für Simon Zoller, der beste Scorer mit 15 Treffern und zehn Vorlagen im Team, war aber auch die Handhabung des Trainers ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Saison. Dem stimmte auch Maxim Leitsch zu: „Das ist natürlich ein Traum. Damit hätte vor der Saison auch keiner gerechnet, wir sind stolz, es geschafft zu haben. Nach der Corona-Pause haben wir ja schon eine starke Rückrunde gespielt und das angedeutet. Der Trainer hat auch einen großen Einfluss darauf gehabt.“ Leitsch ist seines Zeichens auch aus dem Talentwerk der Bochumer und spielt mittlerweile elf Jahre für den Verein und schaffte das, was vor der Coronapause der Bundesliga kaum denkbar war, den Aufstieg! 

Das Team aus der Universitätsstadt musste sich gedulden, um sich wieder Erstligist nennen zu können: Genau elf Jahre und 14 Tage! Für Michael Lameck nicht auszuhalten. So sagte er gegenüber Sky: „Es ist eine Qual gewesen – zehn Jahre zweite Liga. Jetzt sind wir oben, und wir wollen noch ein bisschen länger oben bleiben.“      

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Hömma, dat sind nicht meine Maße, sondern die Spieler, die dem VfL die Punkte einbrachten und den ersten Platz sicherten und somit die Erfolgszahlen der Castroper und des Teams von Trainer Thomas Reis! 

„Darauf hab‘ ich Jahre gewartet!“ Ein Spruch, den ich am Sonntagabend öfters hörte. Freudetaumelnd, singend, tanzend und ausgelassen! Das war die Stimmung an der Castroper, ach was sag ich, in ganz Bochum am letzten Spieltag der Zweiten Bundesliga. Eigentlich war der Aufstieg schon klar, doch die Zweifel waren bei einigen Fans vorhanden. Einige versammelten sich schon am frühen Morgen, um sich bestens vorzubereiten. Auf dem Weg nach Bochum sagte eine Fangruppe mir: „Wir sind bereit für alles und egal wie es ausgeht, wir feiern trotzdem!“ Ich nickte und unterstütze ihre Aussage! Raus aus der Bahn und dem Gegröle und endlich in Bochum angekommen, pilgere ich mit vielen anderen zur Catroper!  Die Straße zum Stadion ist mehr als vorbereitet, aus den Fenstern hängen Fahnen und es wird gemeinsam mit‘m kalten oder lauwarmen Fiege angestoßen. Herrlich! Irgendwie erinnert es mich an Zeiten, als man noch ins Stadion durfte! Und da genau das nicht erwünscht war, versammelten sich die Fans rund ums Stadion. Einige fanden am Planetarium ein gemütliches Plätzchen, andere am Ruhrcongress! Insgesamt fanden sich laut Polizei rund 7.000 Menschen rund um den Stadionring zusammen. Als ich zu Beginn des Spieles eintreffe, spricht die Polizei noch von circa 2.000. Ich schlendere vom Kirmesplatz zum Planetarium und umgekehrt. Spreche mit Fans und erlebe die Freude bei jedem Tor, das für den VfL fällt. Das Schöne daran? Es spielte sich wie ein Canon ab! Einige hörten es im Radio eher als die, die es auf Sky mitverfolgten und die, die wiederum jubelten vor den Leuten, die es im Ticker erlebten.  

Was ich erlebte, war ein stetiges Wachsen der Menschenmenge auf dem Kirmesplatz! Von Tor zu Tor, von Minute zu Minute wurde es voller! Alle wollten in der Nähe des Stadions der Mannschaft sein, wenn Schiedsrichter Tobias Reichel den VfL offiziell in die Erste Bundesliga pfeift! Und wenn ich Euch sage, dass genau das um circa 17:25 der Fall war, ging die Bambule erst richtig ab! Die erste Pyrotechnik brannte und das war erst der Start! Die Polizei versuchte einzuschreiten, dennoch ließen sich die Fußballfans nicht abhalten und so riefen Polizei und auch der Verein dazu auf, friedlich zu bleiben. Was bleibt am Ende? Der VfL ist nun wieder in der Ersten Liga! Bochum hat am Sonntag gefeiert, gehupt, gesungen und gezündelt. Für die einen, „ein erschütterndes Resümee.“ Für Bochumer und Fan Sebastian: „Das ist was Wunderbares! So habe ich Bochum noch nie erlebt! Wahnsinn!“ 

Was sagt die nüchterne Reporterin zum Saisonabschluss der Bochumer? Bochum ist wieder erstklassig und das verdient! Es scheint so, als hätte die Mannschaft von Thomas Reis die Quarantänezeit im Mai vergangen Jahres gut nutzen können. Denn die Mannschaft präsentierte sich danach als beste Zweitligamannschaft! Außerdem ist es doch wieder mal ganz schön das Bundesligafeeling zu spüren.Die klassische Verabschiedung mit uns Herbert kommt natürlich auch: „Machst mit dem Doppelpass/Jeden Gegner nass/Du und dein VfL“
Glück Auf und Willkommen in der Ersten Liga!                       

:Abena Appiah

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