Bild: ProSieben bringt Europa zusammen? Raab & Co. veranstalten einen Ersatz-ESC., Ersatz für den Wettbewerb Symbolbild: bearb, leda

Unterhaltung. „[Name des Landes einfügen], Douze Points!” – ein Satz, der dieses Jahr nicht fallen wird? Vielleicht doch.

Seit die Coronakrise als Pandemie klassifiziert wurde, gab es einige Änderungen und Streichungen in der Kultur- und Unterhaltungsindustrie. Konzerte, Messen, Aufführungen und Festivals: die Liste der verschobenen oder ausgefallenen Veranstaltungen ist riesig. In diesem Zusammenhang wurde auch der Eurovision Song Contest (ESC) abgesagt – zum ersten Mal in seiner Geschichte.

Eigentlich hätte der internationale Wettbewerb vom 12. bis 16. Mai in Rotterdam stattfinden sollen. Am 18. März wurde allerdings die Entscheidung mitgeteilt, dass die Veranstaltung dieses Jahr aufgrund der COVID-19 Pandemie ausfallen muss. Es wäre der 65. ESC unter dem Motto „Open up“ gewesen; somit fällt der ESC nun zum ersten Mal seit 65 Jahren aus.

Und was nun? Kann sich dieses Jahr niemand ärgern, wenn sich Nachbarländer gegenseitig ,,Douze Points‘‘ geben? Gibt es nicht den alljährlichen Gesprächsstoff über die skurrilsten, ausgefallensten, besten und schlechtesten Auftritte?

Einige Länder veranstalten jetzt Ersatzveranstaltungen. Die Niederlande selbst richten eine digitale Variante des ESC aus, die unter dem Namen „Eurovision: Europe Shine a Light“ angepriesen wird. Die etwa 120-minütige Show wird sich um die 41 Künstler*innen drehen, die eigentlich aufgetreten wären. Deshalb werden diese Musiker*innen in der Veranstaltung zum Beispiel gemeinsam ein Lied performen. Außerdem soll es mehrere Auftritte anderer Künstler*innen geben. „Eurovision: Shine a Light“ wird am 16. Mai um 22 Uhr (also mit einer Verzögerung zur Live-Show) auf Das Erste ausgestrahlt.

 

Doch auch Deutschland plant einen Ersatz-ESC: den „FREE EUROPEAN SONG CONTEST“ (,,FreeESC“). Gemeinsam mit ProSieben wird dieser Wettbewerb von einem der vermeintlich bekanntesten deutschsprachigen Unterhalter produziert, der sich eigentlich vor fünf Jahren aus der Öffentlichkeit verabschiedete: Stefan Raab.

Raab ist mittlerweile quasi ein Experte in Sachen ESC. Nicht nur trat er selbst vor 20 Jahren mit „Wadde hadde dudde da“ auf (und belegte den fünften Platz) und moderierte den ESC 2011, sondern er schickte auch mehrere Künstler*innen direkt oder indirekt zum ESC, beziehungsweise war stark in deren Auswahl involviert. Der bekannteste Star ist Lena Meyer-Landrut, die er in einer Show zur Wahl des*der damaligen Vertreter*in  Deutschlands beim ESC entdeckte, und die letztlich vor 10 Jahren den Wettbewerb gewann.

Nun ist Raab also wieder involviert, wenn Deutschland einen Ersatz-ESC, einen „freien“ ESC, ausrichtet. Der Free ESC wird wie auch „Eurovision: Shine a Light“ am 16. Mai ausgestrahlt – allerdings auf ProSieben, beziehungsweise Joyn und ab 20:15 Uhr. Das Konzept wirkt dabei so ähnlich an dem des ESCs orientiert wie möglich: Bekannte Künstler*innen werden für ihr jeweiliges Heimatland im Studio antreten. Moderiert wird der ESC von Conchita Wurst und Steven Gätjen, die live in die Teilnehmerländer zu ,,Free ESC-Sympathisant*innen“ sowie Musiker*innen schalten. Über ein SMS- und Telefonvoting aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wird abgestimmt; dabei kann man nicht das eigene Land wählen. Letztlich werden die Anrufe und SMS in das bekannte Punktesystem umgewandelt.

Mit dabei sind unter anderem Künstler*innen aus Kroatien, Dänemark, Spanien, Polen, Italien und Deutschland sowie einige weitere. Wer interessiert ist, kann das Finale im Fernsehen auf ProSieben sowie im Livestream verfolgen und auf „Douze Points“ für sein*ihr präferiertes Land hoffen.

:Charleena Schweda

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