Bild: Wohnprojekt für Obdachlose Bild: LessHome, Wolfgang Georgens

Obdachlosigkeit. Das Start-Up Projekt „LessHome” möchte Obdachlosen ein Stück zu Hause für den Aufbau eines neuen Lebens bieten. Das erste Mini-Mobil NRWs wurde im Januar in Essen übergeben.

Sleep, Eat, Work  – Um die menschlichen Grundbedürfnisse zu stillen und sich (wieder) ein kleines Leben aufzubauen, braucht es nicht viel mehr als ein sprichwörtliches „Dach über dem Kopf“: Nach diesem Prinzip sollen auch die „Mini-Mobile“ für Obdachlose funktionieren. Als erste Stadt in NRW bietet Essen seit Januar einem Obdachlosen im Mini-Mobil eine Herberge. Klitzekleine Räume auf Rädern sind es, zwei Quadratmeter groß, in denen man nicht aufrecht stehen kann, die aber mit genug Platz für eine Matratze, Heizung, Kühlbox, Kocher, Duschgelegenheit und Toilette ausgestattet sind. Möbel wie ein Tischlein und Regaleinrichtungen lassen sich ein- und ausklappen. Sogar einen Fernseher, ein Telefon und einen Briefkasten gibt es im „LessHome“, wie sich das Projekt des Berliner Wolfgang Georgens nennt. Auch in der Hauptstadt sollen die Mini-Mobile angewendet werden; in Essen werden sie von der Obdachlosen-Initiative „Essen packt an!“ (EPA) koordiniert und finanzieren sich über Sponsoren, die auf der Außenverkleidung groß werben können. Der Erfinder kommuniziert auf seiner Homepage, dass ein „LessHome“ kein komfortables Eigenheim auf längere Sicht ist, so lassen sich immer nur einzelne Funktionen nutzen. Allerdings biete das Mini-Mobil Schutz vor den Risiken des Straßenlebens und genug Struktur, um würdevoll mit dem Aufbau eines neuen Lebens beginnen zu können und aus der „Abwärts-Spirale der Obdachlosigkeit“ auszubrechen. So betont Lars (45), der zweieinhalb Jahre obdachlos war und nun das vorerst einzige Mini-Mobil in Essen bezog, gegenüber Radio Essen seine neu geschöpfte Hoffnung: „Man läuft jetzt mit Selbstbewusstsein rum und ohne vollbepackte Taschen“.

:Marlen Farina

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