Bild: Was ist Konstrukt, was wahr? Für seine Erzählperformance über das Thema Erinnerung erhielt der Theaterwissenschaftsstudent Yousef Haidar produktives Feedback von DonzentInnen und KommilitonInnen. , TOR 5 wird Schauplatz der 14. Ausgabe von Podest, der Studierenden-Werkschau der Theaterwissenschaften Foto: alx

Als der Theaterwissenschaftsstudent Yousef Haidar auf der Bühne steht, schaut er in vertraute Gesichter. Von Aufregung keine Spur. Und das, obwohl seine Performance sehr autobiographisch und persönlich ist. „Ich war zum größten Teil erleichtert, weil die Zuschauer ja meine Kommilitonen sind“, erinnert sich der 28-Jährige. Eine familiäre Atmosphäre, wie man sie  seit 2010 kennt: Solange schon bietet die Studi-Werkschau Podest Studierenden der Theaterwissenschaft und Szenischen Forschung einmal im Semester die Möglichkeit, ihre künstlerischen Arbeiten zu präsentieren. „Der Sinn von Podest ist, dass Studierende Dinge zeigen können, an denen sie über das Semester gearbeitet haben“, sagt Sina Langner aus dem Organisations-Team. Der Kreativität ist dabei keine Grenze gesetzt: Alle Beiträge sind willkommen – egal ob Lesungen, Szenen, Filme oder Installationen. 

Da die 14. Ausgabe von Podest auf den Valentinstag fällt, gibt es in diesem Semester eine „Love Edition“. Was das bedeutet? Da müssen sich die BesucherInnen überraschen lassen. „Anything can happen“, verrät Langner.

Überhaupt: Was genau auf das Publikum zukommt, steht noch nicht fest. Das Programm wird erst eine Woche vor Beginn der Werkschau bekannt gegeben. Das heißt für die OrganisatorInnen aus der Theaterwissenschaft: Alles läuft nach Plan. „Die Leute, die da mitmachen, haben lange Zeit, ihre Sachen vorzubereiten“, so die 24-Jährige.

„Experimentalblase“: Raum für Zwischenstände

Des Weiteren liegt der Fokus von Podest auf dem Unvollständigen und Fragmentarischen – auch Zwischenstände, ein Work-in-Progress, soll präsentiert werden: „Es geht darum, Dinge mit uns auszuprobieren, statt ein festes Programm durchzugehen“, sagt Langner. „Es ist eine Experimentalblase, man muss sich darauf einlassen, dass es Versuche sind.“

Ein wichtiges Format, denn die Studierenden geben sich damit Feedback: Wie kommt meine Idee an? Was ist gut? Woran muss noch gearbeitet werden? „Genau dafür ist Podest da: Dass man sich sagt, ich habe da eine Idee und möchte auch ein Feedback dazu haben“, erklärt die Studentin der Theaterwissenschaft. 

Das bestätigt auch Yousef Haidar: „Dozenten meinten zum Beispiel, das Ganze könnte politischer sein. Das Feedback war ein Schlüssel für die Erweiterung meiner Performance“. Er selbst wird bei der nächsten Ausgabe von Podest nicht auftreten. Denn aktuell schreibt der Syrer an einer wissenschaftlichen Arbeit über das Thema seiner Performance: Erinnerung. Angeregt hat ihn dazu unter anderem das Feedback bei Podest.     

:Benjamin Trilling

ZEIT:PUNKT

Podest #14:
• 14. Februar im TOR 5 (Alleestraße 144, Bochum). 15:30 Uhr Sektempfang, 16 Uhr Eröffnung, 16:30 Uhr Programm. Der Eintritt ist frei.

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