Bild: Eine humanistische Utopie aus der Antike und die Realität: Die diesjährigen Ruhrfestspielen legen einen Schwerpunkt auf die Migrationskrise. , Ruhrfestspiele eröffnet Foto: ©Bettina Stöß

Die Ruhrfestspiele in Recklinghausen feiern ihren 70. Geburtstag und luden am Sonntag zu einem großen Volksfest ein. Bis zum 19. Juni können die BesucherInnen das Theaterfest erleben und werden dabei mit verschiedenen Themen von der Antike bis zur aktuellen Migrationskrise konfrontiert. Alles unter dem Motto „Mittelmeer – Mare Nostrum?“

Mehrere 10.000 BesucherInnen versammelten sich auf den Festwiesen und kamen zum großen Kulturvolksfest am Sonntag, um die Eröffnung der 70. Ruhrfestspiele zu feiern. Gleichzeitig fand die traditionelle Mai­kundgebung des DGB statt. Inhaltlich setzt der Festspielleiter der Ruhrfestspiele, Dr. Frank Hoffmann, einen Themenschwerpunkt auf die aktuelle Migrationskrise und versucht unter dem Motto „Mittelmeer – Mare Nostrum?“  eine Antwort auf die aktuelle Situation in Europa zu geben. Dabei sind SchauspielerInnen wie Hanna Schygulla, Peter Simonischek, Ulrich Matthes oder Fritzi Haberlandt.

Abwechslungsreiches Programm

Trotz des relativ kleinen Budgets von sieben Millionen Euro können die Ruhrfest­spiele mit einer großen Dichte an Premieren und Uraufführungen überzeugen. Romeo Castellucci bearbeitet die „Orestie“ von Aischylos, während Elfriede Jelinek aus der alten Tragikomödie „Die Schutzbefohlenen“ ein hochaktuelles Thema auf die Bühne der Festspiele bringt. In dem Stück „Die lebenden Toten“ von Christian Lollike geht es um einen Zombie-Angriff auf dem Mittelmeer, der durch die Grenzschutzorganisation Frontex abgewehrt werden soll. Auch die Produktion „Truck Tracks Ruhr“ der Urbanen Künste Ruhr ist Teil des Programms, das unter der Leitung der Gruppe Rimini Protokoll eine ganz andere Sichtweise auf die Realität der Ruhrgebietsstädte bietet. Klassische Stücke wie „Romeo und Julia“ sind ebenfalls dabei. Auch viele bekannte SchaupielerInnen sind da, zum Beispiel Wolfram Koch oder Dominique Horwitz, die in „Das Leben ein Traum. Caldéron“ die Träume der 68er Generation durch das Auflösen von gewachsenen Strukturen darstellen. 

 

:Tim Schwermer

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