Bild: Das E3-Publikum rastete aus: FFVII-Ikone Cloud erstmals in HD auf der E3 in Los Angeles., Kommentar: „Final Fantasy VII“-Remake angekündigt – Zeit für Erinnerungen ans Original Bild: YouTube, E3 Trailers

Nur wenige Spiele werden weltweit so verehrt wie „Final Fantasy VII“. Vergangene Woche wurde auf der Spielemesse E3 in Los Angeles ein Trailer für ein Remake von Final Fantasy VII vorgestellt – und die Welt flippte aus. Die Menge vor Ort jubelte. „I can’t believe it“, hört man in einem Video von der Vorstellung. Menschen auf der ganzen Welt jubeln, lachen, weinen.

Ich selbst nahm die Meldung gelassen. Nach außen hin. Nachdem ich vor Freude ein paar Dinge zerdeppert hatte. Dann aber beruhigte ich mich, mit einem Herzklopfen wie Jack the Ripper bei seinem ersten Mord. Ich startete den FFVII-Soundtrack, legte mich hin und begann zu träumen.

Das Meisterwerk als Einstiegsdroge

„Final Fantasy VII“ brachte den Durchbruch für japanische Rollenspiele in der westlichen Spielewelt. Auch ich war danach angefixt. Doch wird sich wohl für immer jedes Spiel dieser Art an der siebten Inkarnation der Reihe messen lassen müssen.

Viele Spiele, Filme, Bücher verlassen sich auf bewährte Welten (Fantasy, Weltraum, Postapokalypse etc.), und verdienen sich ihre Originalität durch kleine, kreative Abwandlungen vom Schema. FFVII entführte mich in eine dystopische Großstadt, düster und irgendwie vertraut. Aber auch zu phantastisch, um eine bloße nahe Zukunft darzustellen. Dann der Weg hinaus aus der Stadt! Eine dramatische Jagd über den Highway und auf einmal … die weite Welt. So ganz anders, so unberührt von diesem machtgierigen Megakonzern Shinra, so riesig und so vielfältig.

Das war schon damals zwar nicht einzigartig, doch selten war das erste Betreten der Weltkarte so gut als Ausbruch aus der Unterdrückung in Szene gesetzt. Auf der zweiten von vier CDs ging das Abenteuer erst richtig los!

Liebe, Tod, Umwelt und tausend Dinge, für die hier der Platz fehlt

Cloud Strife. Der Held mit dem dämlichen Namen und dem körpergroßen Schwert. Schweigsam, tapfer, macht seinen Job. Ein Held wie in vielen anderen Spielen. Bis die Selbstzweifel kamen. Und die vertrackte Geschichte mit der Lebensenergie des Planeten und dem Supersoldatenzuchtprogramm von Shinra.

Und dann war da noch … Sie war meine erste Liebe. Na gut, vielleicht meine zweite. Aber Lara Croft war schon an meinen großen Bruder vergeben. Tifa Lockheart, eine zähe Kämpferin aus den Slums des Millionenmolochs Midgar. Sexy, sportlich, aber auch einfühlsam und loyal. Ein wenig schwärmte ich aber auch für Aeris, das Blumenmädchen. Doch der vielleicht meistzitierte Tod eines Hauptcharakters in der Spielegeschichte nahm mir die Entscheidung auf schmerzliche Weise ab.

So viele Dinge müssen hier unerwähnt bleiben. Die anderen Charaktere. Der Schurke Sepiroth. Die Minispiele. Die ausufernde Story. Nobuo Uematsus Soundtrack …

Das Erscheinungsdatum des Remakes steht noch nicht fest. Es geht aber garantiert noch genug Zeit ins Land, um sich noch einmal dem Original zu widmen.

:Marek Firlej

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