Bild: Dog TV: Wenn Rollen vertauscht werden … , Telekom bietet das erste Hunde-TV an: Wie reagieren die Vierbeiner? Karikatur: kac

Auf dem deutschen Fernsehmarkt gibt es seit zwei Wochen den ersten Hunde-Sender, den sich HundehalterInnen über das kostenpflichtige Telekom-TV-Angebot Entertain dazu buchen können. Dog TV ist der neue (Baby-)Hunde-Sitter Ersatz, wenn Herrchen und Frauchen etwas länger arbeiten müssen. Was genau wird bei dort ausgestrahlt und wie reagieren Hunde wirklich darauf? :bsz-Redakteurin Katharina hat über zwei Wochen vier Probanden mit fünf Hunden unterschiedlicher Rasse und verschiedenen Alters gebeten, ihren Lieblingen Videos des Hundesenders zu zeigen und zu beobachten, wie die Vierbeiner darauf reagieren.

Cindy, fünfjähriger Mops

Cindy ist ein kleiner frecher Mops, der gerne auch mal zum Nachbarshaus rüberdackelt und sich dort Leckerchen erbettelt. Ihre Hobbys sind: Im Garten rumrennen, Katzen ärgern und sich streicheln lassen. Ihre BesitzerInnen lassen sie etwa sechs Stunden am Tag alleine. Was Cindy in der Zeit macht, wissen sie nicht. Wir installierten eine Web-Cam und eine Endlosschleife von Dog TV extra für Cindy vor ihrem Schlafplatz. Nachdem Cindy alle Familienmitglieder zur Haustür rausgebracht hatte, ging sie zu ihrem Schlafplatz und döste. Ab und zu spitzte sie ihre Ohren – jedoch nur, als der Briefträger die Post durch den Schlitz warf. Resultat: Cindy chillt lieber und blickt nicht auf den Fernseher.

Balu, dreijähriger Labrador

Balu ähnelt Cindy sehr, denn beide haben die gleichen Freizeitbeschäftigungen. Einzige Ausnahme: Vor Balu ist kein Wasserloch sicher. Die :bsz zeigte ihm daher Dog-TV-Folgen, in denen auch Wasser jeglicher Art vorkam. Anfangs war Balu sehr interessiert, er schaute zum Fernseher und lauschte, doch nach wenigen Minuten gingen die Augen zu und er wandte dem Bildschirm seinen Hintern zu.

Shaggy, drei­jähriger Schäferhund-Mischling und Peppo, sieben­jähriger Dackel

Die ungleichen Genossen wohnen und verbringen jede Sekunde zusammen. Wenn der eine mit dem Ball spielt, will der andere sofort mit dabei sein. Sie bleiben teilweise bis zu neun Stunden am Tag ohne ihr Herrchen Stefan, der ein schlechtes Gewissen hat, dass er so viel arbeitet. Im Sommer leben beide Hunde im Garten, doch jetzt zur Winterzeit müssen sie im Haus bleiben. Dog TV als Unterhaltung spaltete die besten Freunde das erste Mal in ihrem Leben. Während Shaggy gelangweilt immer wieder nach neuen Schlafmöglichkeiten im Haus suchte, schaute Peppo gespannt auf den Bildschirm und legte den Kopf mal nach rechts, mal nach links, als die Hunde-Stars im Fernseher rumspielten.

Yoko, zweijähriger Cavalier-King-Charles-Spaniel

Die kleine Yoko ist sehr schreckhaft. Sie nahm zwar die Bewegungen in den Probevideos wahr, jedoch bekam sie Angst, als ein schrilles Geräusch im Video ertönte. Ihr Frauchen Beate lässt Yoko nie allein und so sucht sie für ihre Hündin immer eine Nanny, wenn sie länger arbeiten muss. Sie schauten sich gemeinsam ein Video von Dog TV an.

Eindeutiges Resümee

Alle HundehalterInnen sind sich nach der kleinen Testreihe sicher, dass es sich nicht lohnt, ein Abo abzuschließen und ihre Hunde vor die Glotze zu setzen. Auch wenn Stefan kurze Zeit überlegt hat, so sagte er schließlich: „Es reicht dann auch, die Probevideos von You-Tube anzumachen, wenn Peppo die gerne sieht.“ In den zwei Testwochen hatte aber auch dieser seine Lust verloren und spielt lieber wieder mit seinem Freund.

:Katharina Cygan

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