:boinkürze
Ein abgetrennter Rumpf liegt neben der Mülltonne, die Extremitäten wurden mit roher Gewalt entfernt. PassantInnen gehen vorbei, teilnahmslos. Im Unicenter Querenburg endete das Osterfest in diesem Jahr in einem Akt von Vandalismus. Zahlreiche Styropor-Osterhasen, die die marode Einkaufspassage aufhübschen sollten, wurden mutwillig zerstört. Querenburg verrottet. Doch das hat vermeintlich weniger mit den Osterhasen-VandalInnen zu tun, als mit dem Unicenter-Eigentümer Dakota Investments, der das Einkaufszentrum und die anliegenden Wohnhäuser vor gut vier Jahren gekauft hat. Die AnwohnerInnen befürchten, der Luxemburger Investmentfond lasse die Immobilien absichtlich verfallen. Seit Jahren würden selbst dringend notwendige Reparaturen an den Gebäuden nicht mehr durchgeführt. Investor und Gebäudemanagement sind – selbst für LokalpolitikerInnen – kaum erreichbar. Der Toom-Markt hat seinen Abschied bereits angekündigt. Weitere Mietparteien dürften folgen. Querenburg wird zu einer rechtsfreien Geisterstadt werden, private Sicherheitsfirmen auf der Uni-Brücke patrouillieren. Trotz aufwendiger Campussanierung wird der Weg zum Bachelor durch bürgerkriegsähnliche Szenarien führen. Daran können auch keine Styropor-Osterhasen etwas ändern.
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