Schulen schließen zu müssen ist nie schön. Im Zuge einer schrumpfenden Bevölkerung ist dies jedoch unvermeidlich. Da die Anzahl der Schüler_innen sehr gut für jede einzelne Schule vorauszusagen sind, ist ein umfassendes Konzept für das ganze Stadtgebiet von Vorteil. Kurz vor der Verabschiedung eines bereits fertigen Plans bekam die Politik jedoch kalte Füße. Die Angst vor wütenden Eltern, die ihre Kinder für Demonstrationen instrumentalisierten, war zu groß. Somit entschied sich die Politik, Schulen so lange bestehen zu lassen, bis die zuständigen Aufsichtsbehörden die Stadt dazu zwingen, einzelne Schulen zu schließen. Damit macht sich die kommunale Politik nicht die Hände schmutzig.
Eine positive Entwicklung in der Bochumer Schullandschaft zeichnet sich aber doch ab. Im Bereich der Förderschulen (früher auch Sonderschulen genannt) gerät einiges in Bewegung. Mit dem Inkrafttreten der UN-Menschenrechtskonvention über die Rechte behinderter Menschen muss sich diese Schulform ihrer Existenzberechtigung stellen. In Bochum werden nun die ersten Schritte gewagt. Mehrere Förderschulen werden zusammengelegt, Standorte geschlossen und die Anzahl an Kindern in Förderschulen soll kontinuierlich sinken, bis behinderte Kinder nicht mehr gesondert beschult werden.

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