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Mit Jahresbeginn steigen die Krankenkassenbeiträge von 14,9 auf 15,5 Prozent des Lohnes der Beschäftigten. Davon gehen 8,2 Prozent zu Lasten der ArbeitnehmerInnen, nur 7,3 Prozent müssen die ArbeitgeberInnen bezahlen. Außerdem haben Krankenkassen von nun an die Option Zusatzbeiträge in unbegrenzter Höhe zu erheben, die ausschließlich vom Versicherten zu bezahlen sind.

 

Für Studierende, die noch bei den Eltern über die Familienversicherung mitversichert sind, ändert sich nichts. Für Studierende, die eine eigene Krankenversicherung haben, heißt das, dass auch sie mehr zahlen müssen. Der Beitrag steigt allerdings erst mit Beginn des nächsten Semesters. Bis einschließlich März müssen Studierende noch 55,55 Euro Krankenkassenbeitrag und 9,98 Euro Beitrag zur Pflegeversicherung, also insgesamt 65,53 Euro zahlen. Ab April zahlen Studentinnen und Studenten dann auch einen höheren Beitragssatz von 62,27 Euro zur Krankenkasse und 11,64 Euro zur Pflegeversicherung.

Wer das 14. Fachsemester oder das 30. Lebensjahr vollendet hat, je nachdem, was zuerst kommt, kann nicht mehr in den Genuss des Studierendenrabatts kommen und muss sich freiwillig versichern. Diese freiwillige Krankenversicherung ist schon mit Beginn des Jahres 2011 um sechs Euro teurer geworden. Der Beitrag zur Krankenkasse beläuft sich jetzt auf 126,90 Euro und der zur Pflegeversicherung auf 16,91 Euro.

Auf diese Kosten können noch Zusatzbeiträge aufgeschlagen werden. Ab 2011 kann dieser Beitrag einkommensunabhängig und ohne feste Obergrenze erhoben werden. Sollte eine Kasse einen solchen Zusatzbeitrag planen, so ist sie verpflichtet, dies den Versicherten vorher schriftlich mitzuteilen. Ab diesem Zeitpunkt besteht dann die Möglichkeit, in eine Krankenkasse mit geringerem oder gar keinem Zusatzbeitrag zu wechseln.

Lohnsteuerkarte 

Eine Änderung, die voraussichtlich kein Geld kosten wird, ist das Ende der Lohnsteuerkarte. Sie hat ab 2011 ausgedient. Geplant ist eine Umstellung auf ein elektronisches Steuererhebungsverfahren. Das funktioniert allerdings erst ab 2012, daher behält die Lohnsteuerkarte von 2010 noch für das gesamte Jahr 2011 ihre Gültigkeit. Wer in 2011 erstmals eine lohnsteuerpflichtige Beschäftigung aufnehmen möchte, der muss beim Finanzamt eine Ersatzbescheinigung beantragen. Für alle anderen gilt: Gut auf die alte Karte aufpassen.

Strom

Fast schon ist man versucht zu sagen: „Natürlich wird auch Strom teurer.“ Diesmal nehmen die StromanbieterInnen die Umlagen für erneuerbare Energien als Ausrede, um die Preise kräftig anzuheben. Das Internetvergleichsportal Verivox berichtet, dass 413 Stromanbieter im Durchschnitt 7,1-prozentige Erhöhungen angekündigt haben. Hier empfiehlt sich ein Anbieterwechsel. Auch Ökostromtarife sind bei weitem nicht so teuer wie konventionelle Anbieter ihre KundInnen denken machen wollen.

Glühlampen

Auch dank der EU ändert sich einiges. Dieses Jahr hat sie es mit einigen Gesetzen auf die letzten verbleibenden Glühbirnen abgesehen: Sie sollen Schritt für Schritt durch Energiesparlampen ersetzt werden. Ab dem 1. September 2011 werden keine 60-Watt-Glühbirnen mehr im Handel erhältlich sein. Dafür sollen aber die Energiesparlampen besser beschriftet werden.

Bußgelder

Im Ausland begangene Verkehrssünden werden 2011 teurer werden, denn sie werden von nun an auch in Deutschland geahndet. Von jetzt an verfolgen deutsche Behörden die Bußgeldbescheide von insgesamt 21 europäischen Staaten, sobald sie einen Wert von 70 Euro überschreiten. Zu diesen 70 Euro zählen auch die Verfahrenskosten, so dass auch geringere ausländische Bußgelder in Zukunft in Deutschland vollstreckt werden können.

Fliegen

Auch das Fliegen wird 2011 teurer. Die neue Flugticketabgabe betrifft alle Flüge ab dem 1. Januar 2011. Kurztrips in Europa verteuern sich um acht Euro pro Flug, Mittelstreckenflüge um 25 Euro, Langstreckenflüge kosten 45 Euro mehr.

Geldautomaten

Ab 15. Januar dürfen die BetreiberInnen von Geldautomaten Gebühren für das Abheben erheben, die Bank bei der man das Konto hat dafür nicht mehr. Vorteil: Wer Geld an einem Automaten abhebt, sieht jetzt – noch bevor der Apparat Geld ausspuckt – auf dem Display was es ihn kosten wird, diesen Service in Anspruch zu nehmen. So bleiben unangenehme Überraschungen auf dem Kontoauszug aus. Nachteil: Es könnte teurer werden.

Rente

Für alle, die jetzt schon von ihrer Rente träumen, hier noch ein wichtiger Hinweis: Wer bis zum Ende dieses Jahres eine Riester- oder Rürup-Rente abschließt, kann noch mit einem möglichen Auszahlungsbeginn ab dem 60. Lebensjahr rechnen. Bei Verträgen, die ab 2012 geschlossen werden, verschiebt sich der Beginn der Rente auf das 62. Lebensjahr! Ähnlich verhält es sich bei privaten Lebensversicherungen, die nach 2012 abgeschlossen werden: Nur, wenn der Vertrag ab dem 62. Lebensjahr ausgezahlt wird, bleibt die Kapitalauszahlung zu 50 Prozent steuerbefreit.

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