In Bochum sind gleich an vier Orten jüdische und antifaschistische Gedenkstätten massiv geschändet worden. In der Nacht vom 19. auf den 20. November haben Unbekannte etwa 25 Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof Wattenscheid mit Farbe beschmiert und zum Teil umgestoßen. Neben großflächigen Hakenkreuzen wurden die Gräber mit volksverhetzenden antisemitischen Parolen verunstaltet. Zudem wurde an der Huestraße in Bochum eine den Opfern nationalsozialistischer Verbrechen gewidmete Gedenktafel beschmiert. Bereits in der Nacht zuvor waren Erinnerungsstätten zum Gedenken an die jüdischen Opfer und die Synagoge in Wattenscheid geschändet worden. Ebenfalls am Wochenende wurde ein Gedenkstein für antifaschistische Widerstandskämpfer auf dem Bochumer Hauptfriedhof am Freigrafendamm mit Nazi-Schmierereien besudelt. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) Bochum zeigte sich entsetzt, errinnerte allerdings auch an ihre Stellungnahme nach dem Freispruch des NPD-Vorstands Wulff durch das Bochumer Landgericht: Mit der Entscheidung habe das Gericht den Neonazis „eine Steilvorlage“ geliefert. Die Polizei bittet etwaige Zeug_innen um Hinweise.
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