Wir vernehmen „Vogelstimmen“. Verantwortlich dafür ist nicht Mutter Natur, sondern der Schriftsteller Dirk Bernemann. Bekannt geworden ist er durch seinen knallharten sprachlichen Ausdruck in seiner Trilogie „Ich hab die Unschuld kotzen sehen“ und seiner Sammlung von Erzählungen mit dem Titel „Ich bin schizophren und es geht mir allen gut“. Bernemann findet unsere emotionalen Sollbruchstellen und scheint Gefallen zu finden an dem Geräusch, wenn Tabus brechen. Wer meint, davon gebe es in heutiger Zeit kaum noch welche, der irrt. Sein zweiter Roman „Vogelstimmen“, der sich mit Personen auseinandersetzt, die erkennen, dass sie auch Menschen mit Zukunft sein könnten, ist bereits für die Hotlist 2010 der Independent-Verlage nominiert. „Und ich dachte: Ein Frühlingstag. Ja, ja, ja, ein Frühlingstag. Der Mai hat seine Mitte erreicht. Doch was bringt die Mitte eines Mais, wenn es sowas wie Vergänglichkeit gibt, wenn man von der Mitte eines Mais schon das Ende eines Novembers erkennen kann?“ Die Frage kann man sich von Bernemann höchstpersönlich schon am 6. Oktober in Essen in der Zeche Carl bei der Releaseparty von „Vogelstimmen“ beantworten lassen. Die nächste Chance eines Kennenlernens bietet sich am 22. Oktober in Castrop-Rauxel im „Bahia de Cochinos“ und am 23. Oktober in Dorsten in der Buchhandlung König und Parrenin.
Dirk Bernemann: Vogelstimmen, Ubooks, 14,95 Euro
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