Und vielleicht werden wir in nicht allzu ferner Zeit miterleben, dass die bislang etwas langweilige Gerhard-Petscheld-Brücke zwischen U35-Haltestelle und RUB-Campus durch die Ansiedlung von Sushi-Bars, Gehirndopingmittelausgabestellen sowie Universitätsuniformenausstattern gepimpt und in „Elmar-Weiler-Bridge“ umbenannt wird. Immerhin dürfen wir uns schon jetzt darauf freuen, dass die Unibibliothek (UB) noch in diesem Jahrzehnt zum „SSC“ (Student Service Center) mutieren soll. Denn wenn das neue GD-Gebäude im Wäldchen südlich der hübschen Sichtbeton-Parkhäuser aus dem Boden gestampft sein wird, damit die RUB 2013 dem Ansturm des doppelten Abijahrgangs standhalten kann, ist im Folgejahr der Weg frei, GC nach GD zu verlagern. Darauf folgt der Umzug von GB nach GC, um – jeweils nach umfassender stylisher Sanierung der einzelnen Gebäude – durch die Verlagerung von GA nach GB im GA-Bereich Raumkapazitäten für die Umlagerung eines Großteils des etwa 1,75 Millionen Bücher umfassenden UB-Bestandes zu schaffen. Ein großer Plan – ein großartiger Plan! Schließlich wollen öffentliche Gelder mit dem Bau zweier neuer Campusgebäude (ID und GD) sinnvoll vergraben werden, nachdem es in den 90ern gelungen war, die ebenfalls mit Staatsknete hochgezogenen und ursprünglich als Unibauten vorgesehenen Gebäude MB und MC an private Investoren zu verhökern.
Selbst vor dem RUB-Label scheint die Umbenennungsmanie nicht zurückzuschrecken: Wer sich das neue Uni-Logo mal genauer angeschaut hat, dem/der wird aufgefallen sein, dass das „B“ bereits verblasst ist. Längst schon scheint die Universitätsleitung mit Vollgas auf den Campus-Express Richtung „Universitätsallianz Metropole Ruhr“ (UAMR) aufgesprungen zu sein, an dessen Ende wohl die uniforme Ruhr-Universität von Dortmund bis Duisburg stehen soll. Und vielleicht sollten sich die Elite-Studis von morgen schon jetzt daran gewöhnen, für die künftigen Koordinationsprobleme beim human resource management an den Haltepunkten des UAMR-Campus-Express viel Zeit einzuplanen.
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