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Zur Hölle mit der Informatik: Heute noch Karneval, bald bittere Realität? - Foto: Chs
Zur Hölle mit der Informatik: Heute noch Karneval, bald bittere Realität? – Foto: Chs
Über 500 StudentInnen sind derzeit in dem Studiengang eingeschrieben. Auf ihrer Internetseite wirbt die Ruhr-Uni noch mit großen Worten für das Fach: Mit ihren zwanzig Fakultäten biete die RUB „ideale Voraussetzungen, Studierenden dieses polydisziplinäre Wissen zu vermitteln.“ Bei den Studierenden trifft das landesweit einmalige Konzept auf große Resonanz: „Ich habe mich bewusst für diesen Studiengang an der Ruhr-Universität Bochum entschieden, weil das angebotene Fächerspektrum im ingenieurwissenschaftlichen Bereich richtungsweisend ist. Gerade mittelständische Unternehmen fordern von AbsolventInnen dieses Profil“, erklärt Manuel Beelen vom Fachschaftsrat.

 

Fachschaft: „Irrsinn“

 

Und so zeigen sich die Studierenden umso erschütterter, dass das Rektorat die erforderlichen Ressourcen für den Fortbestand ihres Studiengangs nicht bereitstellen will. Die Entscheidung traf die Studierenden vollkommen unerwartet. Erst zu Beginn des laufenden Semesters war eine grundlegend neue Prüfungsordnung in Kraft getreten. Joachim Bick, Vertreter der Fachschaft Angewandte Informatik: „Vor dem Hintergrund des andauernden Fachkräftemangels ist es doch Irrsinn, in der heutigen Zeit einen solchen Studiengang nicht weiter zu unterstützen.“

 

Adieu Volluni

 

Nach der Abschaffung mehrerer geisteswissenschaftlicher Fächer wie etwa Musikwissenschaft und verschiedener Sprachen soll jetzt erstmals ein renommiertes ingenieurwissenschaftliches Fach dran glauben. Durch die Abschaffung der Angewandten Informatik würde das Rektorat die Informatik als eigenständiges Fach ersatzlos aufgeben und die Perspektiven der Studierenden und Studieninteressierten im Ruhrgebiet weiter einschränken. Auch andere Fachgebiete, die sich in Lehre und Forschung auf die Angewandte Informatik stützen, würden durch die Abwicklung maßgeblich beeinträchtigt. „Ohne die Angewandte Informatik wird die Ruhr-Universität dem eigenen Anspruch, ein breitgefächertes Studienangebot bereitzustellen, in Zukunft an einer wesentlichen Stelle nicht mehr gerecht“, erklärt der Fachschaftsrat Angewandte Informatik.

Studienabschluss ungewiss

 

„Mit den Einschränkungen lässt sich für keinen der betroffenen Studierenden an der Ruhr-Universität Bochum mehr mit Sicherheit sagen, dass ein anerkannter Abschluss in diesem auslaufenden Studiengang noch realistisch ist“, sagt Katharina Kohls, Sprecherin der Angewandten Informatik in der Fachschaftsvertretung FSVK. Die FachschaftsvertreterInnen haben deshalb angekündigt, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln für den Erhalt des Studiengangs zu kämpfen.

 

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