Das große bsz-Twitter-Interview zur Wahl -komplett

Wen wählen, und vor allem warum? Um den einzelnen Listen auf den Zahn zu fühlen, hat die bsz: ein Online-Experiment gewagt und zum großen Twitter-Interview eingeladen. Politische Debatte in 140 Zeichen, ist das möglich? Das vollständige Originalinterview kann online bei Twitter nachvollzogen werden. Anbei drucken wir eine gekürzte, orthografisch bereinigte und sortierte Version ab.

bsz: Für die bsz-Redaktion haben getwittert: Rolf van Raden, Jenny Krämer, René Voss. (bszbochum)

al: Hinter den Tasten der Alternativen Liste sitzen Tina Giesen, Benjamin Bettinger, Christian Wolf, Nina Krug, Denise Welz und Moritz Schulte. (al_bochum)

GHG: Für die Grüne Hochschulgruppe sitzt Jan Keitsch an der Tastatur. (ghgbochum)

LHG: Für die Liberale Hochschulgruppe sitzt Lukas J. Krakow am Rechner. (LHG_Bochum)

LiLi: Für die Linke Liste twittert Jos Schaefer-Rolffs. (lilibochum)

Nawi: Für die „Liste der Naturwissenschaftler“ Claudia Gras, Fabian Höppner und Michael Reinders. (ListeNAWI)

Ritter: Im Auftrage des schwarzen Ritters twittert David Beckeherm. (dschwarzeritter)

SWIB: Für die Liste „Schöner Wohnen in Bochum“ twittert Matthias Brunnert. (SWIB_RuhrUni)

Jusos: Für die Juso-Hochschulgruppe schreibt Kolja Schmidt. (JusoHSGBochum)

Piraten: Die RUB-Piraten werden Claus Scholz und Max Zellmer vertreten. (rubpiraten)

bsz: Zunächst zum vergangenen Jahr an der Ruhr-Uni. Was seht ihr jeweils als den größten Erfolg eurer Liste im vergangenen Jahr an?

GHG: Wir haben die Sozialleistungen des AStA deutlich erhöht und haben somit mehr Hilfe suchenden Studierenden helfen können als jemals zuvor.

al: Aktive Unterstützung von studentischem Protest an der Uni und darüber hinaus und neue Gebührenbefreiungen; Kulturveranstaltungen.

Nawi: Als neu angetretene Liste haben wir uns natürlich sehr über die zwei erreichten StuPa-Sitze gefreut. Unsere laufende Nachhilfebörse. Unser Antrag zu mehr Transparenz wurde ja leider im StuPa abgelehnt.

Jusos: Wir haben gute Oppositionsarbeit gemacht, alles andere ist nun Aufgabe des AStA. Außerdem haben wir gegen die Beitragserhöhungen gestimmt.

al: Wir fanden die Oppositionsarbeit auch sehr ruhig und angenehm.

Ritter: Der größte Erfolg war der Wiedereinzug ins Studierendenparlament. Etwas hat überlebt…

LHG: 1) AStA-Arbeit insbesondere zum Bildungsstreik kritisch begleitet 2) OPAC-Datenpanne aufgedeckt 3) Mitgliederzahl verdoppelt.

SWIB: In Bezug auf die AStA-Arbeit vielleicht einfach unsere Präsenz und die ständige Erreichbarkeit für die Studis. ???Aber wir konnten auch noch andere spannende Projekte umsetzen, z.B. unsere Veranstaltungen im KulturCafé… oder das Projekt „Bahntrampen“

LiLi: Eine Vielzahl von Vorträgen und Veranstaltungen zu gesellschaftsrelevanten Themen organisiert sowie Studi-Proteste unterstützt.

Piraten: Der Cocktail aufm Sonnendeck (unsere Gründung) … ???und natürlich den Sturz der Jusos.

Jusos: Außerdem haben wir die Transparenzrichtlinien in den Satzungsausschuss eingebracht, der von den AStA-Listen vernachlässigt wird.

bsz: ???Im Parlament war die Beteiligung sehr unterschiedlich. Einige Listen waren kaum da. Nehmen manche das SP nicht ernst?

lt;span style=“font-family: ‚Times New Roman‘; font-size: small;“>GHG: Leider scheint das zu stimmen. Gerade die LHG fiel durch geringe Beteiligung auf. Leichtes Demokratie-Defizit?

LHG: Ich würde ja das Gegenteil beweisen – nur sorgt der StupaSprecher (GHG) nicht dafür, dass alle Protokolle im Netzt landen.

al: Uns ist die Beteiligung am SP sehr wichtig, wir waren immer vollzählig da.

Nawi: Auch die NAWI war immer anwesend (bis auf die Weihnachtsfeier).

Ritter: Die TuWas-Liste wurde schnell zur TuNix-Liste… kennt man aus vergangenen Jahren ja sonst nur von der Liste der Herzen.

Jusos: Das SP ist das höchste Gremium. Wir nehmen das SP ernst. Leider fanden keine Sitzungen statt, als es wichtig war: Z.B. Bildungsstreik.

al: Fünf Parlamentarier können jederzeit innerhalb von 2 Wochen eine Sitzung einberufen lassen.

Piraten: Auch da ist mit uns wieder Land in Sicht: Wir kennen die Geschäftsordnung und können damit umgehen!

Jusos: Ja, fünf. Da sind wir nicht in der Verantwortung. Ist der Bildungsstreik eurer Meinung nach denn keine SP-Sitzung wert?

Ritter: Immerhin wird der Bildungsstreik mit Geldern der Studierenden unterstützt. Da kann das Parlament ruhig mitreden.

GHG: Wir haben im SP immer über den Bildungsstreik berichtet. Dazu gab es kaum Nachfragen. Warum jetzt plötzlich das Interesse?

LiLi: Uns war es immer sehr wichtig, vollzählig im SP vertreten zu sein, doch leider scheint dies nicht bei allen so zu sein.

Piraten: Habt doch eh nur Bier gesoffen. Ab jetzt gibts Rum.

Jusos: Warum ist das SP eigentlich gar nicht mehr über die alte Internetadresse zu erreichen? rub.de/sp führt ins Nirvana. Ist das Transparenz?

al: Transparenz ist für uns mehr als nur Dinge online zu stellen, wir lassen die Menschen die es interessiert mitentscheiden.

SWIB: Wir nehmen das SP auch sehr ernst und waren immer vollzählig und mit noch mehr Personen da.

bsz: @Jusos: Ist es ein falscher Eindruck, dass ihr häufiger Sitze vakant gelassen habt? Es gibt doch großzügige Vertretungsregeln.

GHG: Ist eben schwierig, wenn die Jusos immer mit internen Streitereien beschäftigt sind.

Jusos: Unser Eindruck ist, dass der AStA dem SP nicht das Gewicht gibt, das es als höchstes Gremium benötigt.

bsz: Seit Monaten gehen europaweit Studis für ein gerechtes Bildungssystem, gegen BA/MA und Gebühren auf die Barrikaden. Was haltet ihr davon?

GHG: Wir finden es richtig und wichtig, dass für ein besseres und gerechtes Bildungssystem protestiert wird. Wir waren und sind weiterhin dabei!

al: Endlich! Mit einem europaweiten Kongress im nächsten SoSe wollen wir diese Entwicklung weiterhin unterstützen.

Piraten: Das Ziel stimmt, aber der Kurs noch nicht, Herr Kapitän!

LiLi: Wir unterstützen den Bildungstreik und versuchen stets, uns solidarisch, aber auch kritisch und konstruktiv an den Diskussionen zu beteiligen. Zudem freut es uns auch sehr, dass mit dem Bildungsstreik dieses Thema endlich wieder eine breite Öffentlichkeit gefunden hat.

LHG: Toll! Und in Bochum gehen sie zudem für veganes Essen und die Abschaffung der Chipkarte auf die Straße.

al: Das ist Unsinn: Abschaffung der Chipkarte wurde nie gefordert! Bleibt bei den Fakten! Der Authentifizierungschip in der Karte ist zweifellos eine Verbesserung gegenüber LoginID/Passwort.

LHG: Die Abschaffung der Chipkarte als Regelstudienausweis wird explizit gefordert. Dabei kann jeder darauf selbst verzichten.

GHG: Wir sind für besseren Datenschutz, nicht für die Abschaffung der Chipkarte… und ein vielfältigeres Essensangebot ist auch nicht unwichtig.

LHG: Es geht um wichtige Sachen wie die Reform des BA/MA-Systems. Und das wurde durch lächerliche Forderungen entwertet.

Jusos: Reden wir hier über Essen und Chipkarten oder über zu volle Hörsäle und einen BA, den man in sechs Semestern nicht studieren kann?

Piraten: Die Nutzung der Chipkarten durch das Akafö ist höchst zweifelhaft. Sie ist nichtmal dokumentiert.

Jusos: Wir stehen voll hinter den Zielen des Bildungsstreiks, nur erachten wir das Mittel der ständigen Besetzungen für fragwürdig.

Nawi: Die Ziele der Proteste sind vernünftig der eingeschlagene Weg jedoch oft fragwürdig.

bsz: Konkret. Welche Ziele unterstützt ihr? Welchen Weg würdet ihr gehen, um die Studienreform zu verbessern?

Nawi: Also wir sind der Meinung durch konkrete Gegenfinanzierungsvorschläge, konstruktiven Dialog, realistische Forderungen.

GHG: Die von Euch bisher aber auch nicht kamen…

Ritter: Wir unterstützen die Ziele des Bildungsstreiks. Es geht darum, das Lernen endlich wieder selbstbestimmt zu gestalten.

SWIB: Wir sehen den Bildungsstreik sehr positiv. Es ist ein gutes Zeichen, wenn die Studis ihre Probleme und Bedenken so deutlich in die Öffentlichkeit tragen.

Nawi: Aber doch bitte nicht durch Beschmieren von Gebäuden und sonstigem Vandalismus.

al: Kreidevandalismus! Uiuiuiui!!

Nawi: Leider stechen aber solche negativen Aktionen immer hervor. Auch in den Medien.

bsz: Welche Forderungen würdet ihr im AStA konkret an das Rektorat stellen? Wie würdet ihr Druck machen, damit es nicht ignoriert wird?

LHG: Sinnvolle Gebührenverwendung unter

Einbeziehung der Student

en, Gleichberechtigung im Senat.

LiLi: Abschaffung oder zumindest Senkung der Studiengebühren, mehr Lehrende, Abschaffung von NCs, Reformierung von BA/MA Studiengängen.

Jusos: Wir wollen keine Maximalforderungen stellen, die die Unileitung nur ablehnen kann. So organisiert man sich den eigenen Frust.

LHG: Das ist das grundsätzliche Problem des derzeitigen AStAs: Statt zu kommunizieren eine reine Protesthaltung.

GHG: Also wir saßen im letzten Jahr recht häufig zusammen mit dem Rektor im Büro. Ihr auch?

Ritter: Die Zusammenarbeit mit dem Rektorat ist ja wohl auch eure ureigenste Aufgabe als AStA.

GHG: Die wir auch wahrgenommen haben. Das wollte ich nur klarstellen. Vor uns hat kein AStA so regelmäßig das Gespräch gesucht.

al: Richtig. Soviel zum Thema, wir wären nicht konstruktiv. Wann sonst war der Rektor regelmäßig im AStA zugegen?

LHG: Und, Erfolge? Abgesehen davon werdet ihr genau dafür bezahlt, zudem von den Gebühren befreit und bekommt BAföG verlängert…

Jusos: Wichtig ist, die Inhalte dorthin zu bringen, wo über die Inhalte auch entschieden wird. Das ist die Politik. Z.B. über die NRW-Wahl.

GHG: Das ist natürlich auch wichtig. Aber erst durch den Bildungsstreik wurde das Thema wieder in die Politik getragen.

Jusos: Und wo ist jetzt der Dissens? Wir unterstützen den Bildungsstreik – nur bei der Besetzung sehen wir den Effekt nicht.

GHG: Denkt Ihr ohne Besetzungen hätte es diese Aufmerksamkeit gegeben? Und damit den politischen Druck?

Jusos: Ja.

Ritter: Wir sollten dennoch bei den Möglichkeiten der hochschulinternen Gremien bleiben. Den Landtag wählen wir ja erst später. Neben Streitäxten und Morgensternen würden durch Unterschriften und konstruktive Verbesserungsvorschläge Druck machen.

Nawi: Das meinen wir mit realistischen Forderungen: Z.B. keine unsinnigen Ausgaben nur um den Gebührentopf zu leeren.

al: Wir fordern vom Rektorat, dass es sich im Senat für eine Abschaffung der Studiengebühren einsetzt.

LiLi: Weiterhin starke Beteiligung aller Studis organisieren, Gespräche mit Uni-Verwaltung sowie konsequente Arbeit im Senat.

al: Weiter fordern wir vom Rektorat die Abschaffung der Anwesenheitslisten und die Flexibilisierung der Studiengänge. ???Diese Forderungen sind keineswegs unrealistisch, sondern dringend notwendig!

Jusos: Da können wir ja zusammenarbeiten. Anwesenheitspflichten abschaffen und Flexibilisierung von BA/MA sind Top-Ziele.

LiLi: Von euch kam im SP nach der ersten Sitzung fast nicht mehr. Hätten uns gerne mit euch ausgetauscht.

Jusos: Lest doch mal die SP-Protokolle. Teile unserer Anfragen zum Haushalt und co. wurden bis heute nicht beantwortet.

al: Die SP-Sitzung zum Nachtragshaushalt hat nur 20 Minuten gedauert. Wo waren denn eure Anfragen?

Piraten: Wir müssen unbedingt die Studierendenschaft zu größerer Beteiligung bewegen. Dazu ist größtmögliche Transparenz notwendig!

bsz: Machen wir mal einen Themenschwenk vom Bildungsstreik zur Kultur. Ruhr.2010: Für die einen Chance fürs Revier, für andere teure Megalomanie. Was ist eure Vision für den AStA im Kulturhauptstadtjahr?

Nawi: Das hat nichts mit den Aufgaben des AStAs zu tun. Unsere Ziele sind Campuskultur.

LiLi: Wir werden uns weiterhin für ein Kulturprogramm auf dem Campus einsetzen, dass nicht kommerziell geprägt ist.

Ritter: Mittelalterspiele an der RUB. Lanzenkampf mit dem Rektor und Burgfräulein aus aller Welt.

al: Wir wollen mit unserem Kulturreferat zeigen, dass neben den Mammutprojekten auch ein lebendiges alternatives Kulturprogramm wichtig ist.

Jusos: Unsere Vision für den AStA ist, dass wir die kritischen Stimmen zu 2010 unterstützen und klarmachen, dass Kultur mehr ist als Show.

Piraten: Kostenlose Tretboote auf dem Kemnader Stausee!

LHG: Zitat Helmut Schmidt: „Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen.“ Wir sind ja gerade für den Kern-AStA und keinen Tausendsassa.

Piraten: Wir finden einen Gegenpol zur „Hochkultur“ wichtig. Lokalbands statt Symphoniker, Straßentheater statt Schauspielhaus…

SWIB: Wir haben schon viele Ideen für kulturelle Projekte im Jahr 2010, z.B. beim Campusfest: Mambo Kurt auf der AStA-Bühne.

Piraten: Mambo Kurt als Vorband für den Shanty-Chor.

SWIB: Aber auch für Veranstaltungen im KulturCafé haben wir schon einiges geplant.

GHG: Auch 2010 wollen wir beim Campusfest und im ganzen Jahr alternative Kultur stärken. Wir sind dort auf einem guten Weg!

LiLi: Zudem wollen wir weiterhin Kultur nicht nur auf Konzerte und Partys beschränken, sondern auch Lesungen Filmabende etc. veranstalten.

Nawi: Wer besucht denn eigentlich eure Veranstaltungen? Wir denken, dass diese den Großteil der Studenten nicht erreichen.

SWIB: Wer noch einen Platz im KulturCafé bei der Poetry-Slam-Lesung gefunden hat, würde das Gegenteil behaupten.

LiLi: Vorträge mit über 70 Gästen, Lesungen im vollbesetzten Kulturcafe und gut besuchte Partys und Konzerte sprechen für sich.

Nawi: Ok, danke für die Info.

Ritter: Trotzdem bleibt es fragwürdig, marxistische Lesezirkel aus Studierendengeldern zu finanzieren. Die Interessenten studieren eh Sowi.

SWIB: Auch die Förderung von alternativen Kulturbereichen (wie der Grafitti-Kunst und Poetry-Slams) ist uns wichtig.

bsz: Wie bewertet ihr das Kulturprogramm des AStA im vergangenen Jahr? Was war besonders gut/schlecht?

al: Besonders gut war: Die Lesung mit Thorsten Sträter. Das Kulturcafe hatte fast jeden Tag tolles Programm!

GHG: Die Lesung war spitze! Ein Lob an die OrganisatorInnen von SWIB und al! Besonders gefallen hat mir auch das Campusfest!

Ritter: Gut sind die Angebote im Bereich von Konzerten, etc. Schlecht hingegen die ideologischen Fortbildungsveranstaltungen.

LiLi: Die ReferentInnen im Kulturreferat (und nicht nur dort) haben schon gute Arbeit geleistet – das nicht nur mit eigenen Veranstaltungen.

SWIB: Wir sind froh, dass das Campusfest im Juni so erfolgreich gelaufen ist. Auch mit unseren eigenen Veranstaltungen waren wir zufrieden. Und auch die Fachschaften und Initiativen haben dieses Jahr einiges auf die Beine gestellt. Respekt!

Nawi: Die kritischen Wissenschaftsveranstaltungen halten wir für ziemlich sinnlos. Die Inhalte sind genauso uniintern vertreten. ?Ansonsten finden wir, dass die Kultur an der RUB nicht zu kurz kommt.

GHG: Schlecht lief, dass einige Veranstaltungen zu spät beworben wurden und daher nicht so gut besucht waren. Das muss besser laufen!

Piraten: Kulturell liegen uns auch die Segelkurse besonders am Herzen.

bsz: Kern-AStA. Dieser Begriff fällt jedes Jahr. Warum ist das gut oder warum ist das schlecht? Was ist das eigentlich?

GHG: Aus dem konservativen Lager kommt ja gern die Forderung eines Kern-AStA. Keine Politik, nur „Service“ – das ist keine Studivertretung.

al: Kern-AStA bedeutet: Den AStA auf das rechtlich notwendige zusammenzustauchen. Schlecht ist dieses Konzept, da die studentische Mitbestimmung und das kulturelle Angebot auf ein Minimum reduziert werden müsste. Außerdem: In einem Kern-AStA müssten die Sozialleistungen abgeschafft werden.

Jusos: Kern-AStA ist ein ideologischer Begriff, wir fragen uns nur, ob es wirklich über 50 Referenten braucht!

LHG: Der Kern-AStA bedient nicht nur die Linksaußen-Klientel. Er bietet Service für alle Studis, und das wesentlich günstiger.

GHG: Viele Serviceleistungen werden bereits von Uni und Akafö angeboten. Unsere Aufgabe ist es, studentische Interessen zu vertreten!

SWIB: Wir glauben, ein Kern-AStA wird den Bedürfnissen einer Studierendenschaft nicht gerecht.

Nawi: 48 Referenten sind definitiv zuviel und kosten den Studenten unnötigen Semesterbeitrag ohne nennenswerten Mehrwert.

LiLi: Wir sind strikt gegen einen Kern-AStA, da damit alle allgemeinpolitischen Aufgaben nicht durch erfüllt werden könnten.

Nawi: Allgemeinpolitisches Mandat ist ohnehin nicht Aufgabe eines AStAs.

SWIB: Eine unüberlegte Zusammenstauchung der Studierendenvertretung würde einen immensen Verlust für die Studis bedeuten.

bsz: Wie sollte ein AStA eurer Meinung nach strukturiert sein? Was wollt ihr anders machen? Was weiter fortführen?

Ritter: Wir fordern den Alleinherrschafts-AStA: Der schwarze Ritter wird Herrscher und belohnt seine Untertanen großzügig!

Jusos: Deutlich weniger Referenten, deutlich mehr Leistung und deutlich günstiger. Unsere RUB kann mehr.

GHG: Wir wollen im kommenden Jahr mit weniger ReferentInnen arbeiten. Dies ist günstiger – finanziell und für den Arbeitsablauf. Ansonsten ist der AStA in seiner aktuellen Form sinnvoll strukturiert.

Jusos: Und warum gibt es jetzt so viele Referenten? Warum nicht gleich so?

GHG: Dank BA/MA haben viele Studis nur noch wenig Zeit. Daher haben wir mehr kleinere Stellen eingerichtet.

Ritter: Der AStA greift ja selbst die Oppositionsforderung nach weniger Referentinnen auf. Wir fordern ein Referat für kritische Inquisition.

LHG: Wir schaffen die unsinnigen Referate ab. Reduzieren die Referentenzahlen. Es bleibt bei Vorstand, Service, Finanzen, Kultur.

LiLi: Für uns kann der AStA nicht nur auf Service reduziert werden, das wird den Interessen der StudentInnen nicht gerecht.

Nawi: 1. kostengünstiger für Studierende (weniger Referenten) 2. Er sollte ein Wirtschaftsreferat stellen 3. Transparenz!

GHG: Was meint Ihr mit Wirtschaftsreferat?

Nawi: Wir sind der Meinung, dass der AStA einen Service bieten sollte, in dem er für Studierende Kontakte zur Wirtschaft herstellt.

SWIB: Wir möchten auf jeden Fall unsere Arbeit im Kultur-Referat und Referat für Ökologie und Verkehr fortführen. Auch die Arbeit, die das Referat für Hochschulpolitik dieses Jahr geleistet hat, halten wir für sehr wichtig.

al: Wir wollen das Konzept des Mitmach-AStAs weiterführen und ausbauen.

Piraten: Wir stellen uns einen Mitmach-AStA vor. Die Referenten Arbeiten zu. Zur Entscheidungsfindung sollen die Studierenden eingebunden werden.

Ritter: Wie soll dieser Mitmach-AStA denn aussehen? Bis jetzt war mitmachen wohl eher die Erhöhung der Anzahl an Referentinnen.

al: Das bedeutet für uns: Anlaufstelle für engagierte Studis zu sein und sie nach Kräften zu unterstützen. Studis einbinden statt vertreten.

Jusos: Wichtig ist Transparenz. Wir wollen öffentlich machen, welche Initiativen welches Geld bekommen. Studi-Initiativen brauchen Support. Es ist auch wichtig, die Initiativen auf dem Campus zu fördern und nicht woanders.

bsz: Transparenz ist auch so ein Schlagwort. Was findet ihr zu intransparent, wie soll das geändert werden? Oder alles nur Vorurteile?

Nawi: Gegenfrage: Wisst ihr genau, wofür die Referate unsere Gelder ausgeben? Wir hatten die Offenlegung mal beantragt.

LiLi: Jede AStA-Sitzung ist öffentlich und jede/-r kann diese besuchen.

Nawi: Aber kaum jemand weiss wann und wo diese stattfinden! Aufklärung der Hochschulstruktur wird vom AStA nicht übernommen.

Piraten: Entscheidungen sollen soweit wie möglich aus der Basis kommen. Das benötigt einen freien Informationszugang. ???AStA-Sitzungen sollen in öffentlichen und nicht öffentlichen Teil getrennt werden. Protokolle des öffentlichen ins Netz.

Jusos: Unser wichtigster Vorschlag: Alle Initiativen, die gefördert werden, müssen in einem AStA-Bericht erwähnt werden.

Piraten: Das habt ihr vor eurer Amtszeit gesagt und selbst nicht umgesetzt. Solche Worte sind nur Wind in unseren Segeln.

al: Das funktioniert nur dann, wenn damit nicht die Persönlichkeitsrechte der Antragssteller gefährdet werden.

Jusos: Wenn ehemalige RAF-Terroristen Geld der Studis für einen Vortrag bekommen, dürfen die Studierenden das doch wissen, oder?

al: Ja, „wenn“ dies der Fall wäre, sollten die Studis das auch wissen!

Jusos: Bestreitet ihr, dass der AStA im letzten Jahr einem ehemaligen RAF-Terroristen ein Vortragshonorar gezahlt hat?

LiLi: Zudem halte ich die Forderung nach Transparenz von Listen für fragwürdig, die es nicht ein mal schaffen zu Ausschüssen zu kommen. Und das obwohl diese Mitglieder benannt haben. Es werden also schon bestehende Möglichkeiten von den Oppositionslisten nicht genutzt.

Jusos: Wo veröffentlicht der AStA denn die AStA-Protokolle? Im Internet jedenfalls nicht…

Ritter: Denkbar wäre auch ein monatliches Angebot zur Information der Studierenden. Der AStA zeigt sich und seine Arbeit.

SWIB: Wir glauben, dass schon viel im Bereich der Transparenz erreicht wurde – natürlich kann das noch weiter ausgebaut werden. Wichtiger allerdings wäre es wohl, erst einmal das Interesse der Studierenden an hochschulpolitischen Themen zu wecken. Nur so wird Transparenz erst wirksam.

Ritter: Das stimmt allerdings. Da fehlt auch die Kenntnis von Möglichkeiten der Mitwirkung in und durch Gremien.

Nawi: Warum sind denn die Studiereden nicht interessiert? Weil eure Themen sie nicht ansprechen?

bsz: Thema Finanzen: Die Nachwehen der Mensaparty-Pleite sind vorbei. Was bleibt als Hausaufgabe für das nächste Finanzreferat?

Nawi: Haushaltsoptimierung durch Senkung der Anzahl der Referenten, genaue Prüfung des Haushaltes.

al: Weiterhin eine verantwortungsvolle Haushaltsführung und nicht wieder derartige Risiken wie die Mensa Party einzugehen.

Piraten: Als erstes muss er sich in Schatzmeister umbenennen. Ansonsten dafür sorgen, dass das Geld an der Uni bleibt. ???Wichtige Initiativen die von der Stadt kein Geld für ihre Arbeiten bekommen werden von den Studierenden bezahlt. Das ist falsch. ???Die Studierendenschaft kann nicht als Träger für Initiativen und Verbände einspringen.

GHG: Wichtig ist z.B. dafür zu sorgen, dass der hohe Bedarf an Sozialleistungen für hilfesuchende Studis von uns weiter gedeckt ist.

LiLi: Mit dem Wirtschaftskoordinator ist ein guter Ansatz geschaffen worden, um den AStA wirtschaftlich weiter voran zu bringen.

SWIB: Als Aufgabe bleibt einen soliden Haushalt aufzustellen. Auch die AStA-Betriebe sollten noch stärker beworben und für die Studis attraktiver werden.

Jusos: Beitrag senken, Referentenzahl auch. Studentische Inis stärken, Sozialleistungen stärken, Fachschaften gerechter finanzieren.

LHG: Der AStA-Beitrag ‚musste‘ zur Kompensation der Mensaparty erhöht werden. Diese Erhöhung ist umgehend zurückzunehmen.

al: Die Rücklagen der Studierendenschaft der letzten 10 Jahre wurde durch eure Party zerstört, sie müssen neu aufgebaut werden. Hinzu kommt, dass ein Urteil des Bundesfinanzhofs dazu geführt hat, dass der AStA seit Anfang 2009 zusätzlich stark belastet wird.

GHG: Ihr verwechselt da was… Die Erhöhung lag an den gestiegenen Sozialabgaben. Außerdem sind durch die Krise die Zinseinnahmen des AStAs sehr stark eingebrochen.

LHG: Hätte man weniger Geld ausgegeben, hätte man nicht erhöhen müssen. Zudem amüsant, dass ausgerechnet ihr das Geld verzockt habt.

al: Worauf wollt ihr hinaus? Was für Geld haben wir angeblich verzockt? Fakten?!?!

LiLi: Das würde mich ebenfalls interessieren. Wir haben im Gegensatz zu anderen kein Geld verzockt, da wir keinerlei Einfluss auf die Höhe der Zinsen haben.

LHG: Euch hat die Wirtschaftskrise härter getroffen als Opel. Glückwunsch dazu.

GHG: Erzählt das mal den Opel-Beschäftigten…

al: @LHG: Wenn ihr auf einem vernünftigen Niveau diskutieren wollt, meldet euch doch bitte!

SWIB: Wir glauben, dass engagierte und gute AStA-Arbeit einen AStA-Beitrag von 14 Euro im Semester auf jeden Fall rechtfertigt. ?Es wäre schön, wenn nicht ständig über solche Peanuts diskutiert werden würde sondern ALLE Listen ihre Energie in eine Senkung der Studiengebühren (480 Euro) stecken würden. Das wäre eine wirkliche Entlastung der Studierenden.

GHG: Sehen wir genauso!

al: Wir stimmen euch da zu! Eine Senkung der Studiengebühren um 3 Prozent würde mehr bringen als die Abschaffung des AstA-Beitrags.

LHG: Kein Grund, deswegen eine Beitragssenkung zu unterlassen. Das ist Selbstbedienung!

Piraten: Wichtig ist ein verantwortungsvoller Umgang. Ein Euro im Semster mehr oder weniger ist für die meisten Studierenden nicht problematisch. Problematisch ist, wie mit dem Geld umgegangen wird. Es kommt nur wenig den Studierenden und viel einschlägigen Politprojekten zugute…

Jusos: Das studentische Leben findet auf dem Campus statt, wichtige Inis wie CT oder auch SKF uvm werden vom derzeitigen AStA vernachlässigt.

SWIB: Für uns hört das studentische Leben gerade nicht an der Unibrücke auf.

GHG: Und auch z.B. Gegendemos zu einem Naziaufmarsch sind wichtig, obwohl sie in der Stadt und nicht auf dem Campus sind…

LiLi: Richtig – wir sind ebenfalls der Meinung, dass die Aufgaben des AStAs nicht an der U35-Haltestelle enden.

SWIB: Wir möchten auch die Struktur der Wohnheime fördern und auch das Umfeld der RUB für alle Studis attraktiv machen.

bsz: ???Letztes Thema vor Abschlussrunde: Fachschaften. Wie seht ihr deren Rolle? Sollte der AStA die Verteilung der Gelder an die Fachschaftsräte ändern?

SWIB: Wir halten die Arbeit der Fachschaftsräte für exrem wichtig.

Nawi: Das Geld ist auf jeden Fall notwendig und kommt dort größtenteils den Studierenden direkt zu Gute. Die Fachschaften stehen im direkten Kontakt zu den Studenten und können deren Probleme direkt aufgreifen.

Piraten: Gremienvertreter und Fachschaftsräte sollten auf SP Sitzungen Rederecht haben. Dafür muss die Geschäftsordnung Angepasst werden.

al: Nicht nur Gremienvertreter, sondern jegliche Studis dürfen auf SP-Sitzungen reden.

Piraten: Das haben wir anders erlebt. Insbesondere wurde Senatoren das Rederecht verweigert. Selbst Polly hat mehr Rederecht.

Jusos: Es ist ungerecht, Fachschaften mit 200 Studierenden genauso zu finanzieren wie Fachschaften mit 2000.

GHG: Die aktuelle Regelung ist gut. Alle erhalten Geld für eine „Grundausstattung“, zusätzliches Geld für Aktionen/Fahrten wird beantragt. ????So erhalten aktive und große FSRs auch entsprechend mehr Mittel.

LiLi: Das sehen wir ähnlich, da auch die kleinen FSR genug Mittel brauchen, um aktiv sein zu können.

Jusos: Dabei wollen wir die Grundzuweisungen für die Fachschaften nicht senken – die „größeren“ sollen nur eine höhere erhalten.

al: Wir halten die Verteilung für gerecht. Da jede Fachschaft eine Grundausstattung benötigt + bei Projekten unterstützt wird. Wenn die Grundzuweisung nicht ausreicht, steht es jeder Fachschaft frei, Anträge bei der FSVK zu stellen. Uns ist kein Fall bekannt, in dem ein sinnvoller Antrag nicht genehmigt wurde.

GHG: Wir stimmen uns immer eng mit der FachschaftsvertreterInnenkonferenz ab, daher gab es dort nie Probleme. Kommunikation ist wichtig.

Jusos: Der AStA hatte auch bereits Gelegenheit, eine entsprechende Anfrage des FR Jura zu beantworten – und hat es nicht getan.

LiLi: Die FSR müssen weiter gestärkt werden, d.h. das es zu keiner Beschränkung der Mitglieder kommen darf!

SWIB: Bei der Frage nach der Verteilung würden wir uns nach dem Votum der Fachschaftsvertreterinnenkonferenz richten.

LHG: Handlungsbedarf würden wir dann im Dialog mit den  Fachschaftsräten herausfinden.

Piraten: Die Fachschaftsräte sollen komplett über ihr Geld bestimmen können. Sie sollen auch „Sparen“ können. Der Trick mit dem Projektetopf, der dann herhalten muss, um andere Löcher zu stopfen, muss aufhören.

bsz: Die Abschlussrunde besteht aus zwei Fragen: ???1. Der Koa-Poker wurde bereits eröffnet. Mit wem würdet ihr gerne eine Koalition eingehen, was schließt ihr aus?

Nawi: Koalitionen mit Lili und Al kommen für uns nicht in Frage.

al: Wir sind mit der derzeitigen Koalition sehr zufrieden.

LiLi: Wir würden gerne die aktuelle Koalition weiterführen, da wir sehr zufrieden sind, ausschließen würde ich nur den RCDS.

LHG: Wir schließen definitiv al und lili aus, sowie die GHG mit ihren Linksaußen. Wir wollen schwarz-gelb, den Ritter und uns 😉

LiLi: Sorry, ich hab die LHG vergessen.

GHG: Wir möchten die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Lili/al/SWIB fortsetzen, wir sehen keine Überschneidungen mit RCDS, NaWi und LHG.

SWIB: Wir würden gerne die Arbeit in der jetzigen Koalition fortsetzen. ???Wir würden aber auch unter Umständen gerne die erfrischenden kleineren, bzw. neueren Listen in eine Koalition aufnehmen.

Ritter: An einem großen Hofe sind alle willkommen.

Piraten: Wir gehen davon aus, dass wir alleine einen AStA bilden werden. Unser Koalitionspartner sind die Fachschaften, interessierte Studierende …und alle Listen, die Inhalte in den Vordergrund stellen und den Sandkasten zuhause lassen. Mal abwarten, wie sich wer positionieren wird.

Ritter: Sollte es wider Erwarten nicht für die Alleinherrschaft reichen, bauen wir auf eine coalition of the willing.

Piraten: Interessant wird die al. Hier gibt es einen krassen Generationswechsel mit Kompetenzverlust. Man kann die Leute noch nicht einschätzen.

al: Wie kannst du unsere Kompetenz einschätzen, wenn wir nicht einschätzbar sind?

Piraten: Nicht vereinbar mit unseren Inhalten sind wohl die Positionen vom RCDS. Sonst zu viele neue Leute. Abwarten, wie sie sich äussern.

Jusos: Wir wollen für die Studierenden das Beste herausholen. Wir schließen niemanden aus.

LHG: Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein 😉

bsz: Euer Abschlussstatement: 140 Zeichen, die den WählerInnen erklären, warum man euch wählen sollte.

al: Weil wir dafür sorgen wollen, dass die Mitbestimmung der Studierenden nicht bei der Wahl endet!!

Jusos: Transparenz, Beteiligung, Vertretung aller Studis: Wir wollen neue Wege gehen.

Ritter: Drachen töten, Freibier sichern, Jungfrauen abschleppen. Mit uns kehrt der Spaß zurück an die Uni!

Nawi: Wir stehen für mehr Transparenz, Pragmatik statt Politik, einen AStA der näher an den Studierenden ist und mehr Service.

GHG: Wir treten für die soziale und ökologische RUB ein. Für freie Bildung und eine ökologische Campussanierung! Deshalb GRÜN!

SWIB: Wählen sollte uns, wem unsere Projekte der letzten zwei Jahre gefallen haben. (Grafitti, Konzerte, Wohnheimförderung, Poetry-Slam…)

LiLi: Wir wollen weiterhin für alternative Kultur, kritische Wissenschaften, Antifaschismus, gute Studienbedingungen etc. eintreten.

Piraten: Transparenz erhöhen, reale Ziele ins Auge fassen! Wir sitzen in einem Boot, verhalten wir uns auch so. Damit wieder Land in Sicht ist!

LHG: Wir vertreten die Interessen aller Studenten – ohne Selbstbedienung und Klientelpolitik – bei voller Transparenz.

al: Wir vertreten auch die Interessen aller Studentinnen, nicht nur der Studenten!

GHG: Wir fordern mehr Kompetenztransparenz bei der al. Sonst sind die Piraten traurig…

al: Wir fordern mehr Transparenzkompetenz!

GHG: Wenn die Piraten so transparent sind, warum haben sie dann kein Glasschiff?

Nawi: Gegen das Twittern! So ein Blödsinn…

 

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