25 Millionen Euro – so viel Geld hat die Stadt Bochum der Ausstieg aus dem umstrittenen Cross-Border-Deal bisher gekostet. Das ursprünglich für 99 Jahre angelegte Geschäft sei damit nach nur sechs Jahren beendet, erklärte Stadtkämmerer Manfred Busch. Um den Deal auch in der Finanzkrise weiter vertragsgemäß abzusichern, habe die Stadt insgesamt 125 Millionen Dollar für US-Staatsanleihen im Wert von 111 Millionen Dollar bezahlt – das macht ein Minus von rund 14 Millionen. Zu diesem Nachteil komme die Differenz zwischen dem Beendigungsangebot des Investors und dem aktuellen Auflösungsangebot, so Manfred Busch weiter – ein zusätzlicher Verlust von rund 18 Millionen Dollar. Für Anwälte, Finanzberater und Bankgebühren habe die Stadt rund eine Million Dollar bezahlen müssen. Nach derzeitigem Wechselkurs entsprechen diese 33 Millionen Dollar Verlust rund 25 Millionen Euro.
Im Jahr 2003 hatte die Stadt mit dem Scheingeschäft 20,4 Millionen Euro eingenommen. Gegen massiven Protest und unter Missachtung eines erfolgreichen Bürgerbegehrens hatte die damalige Stadtkämmerin und heutige Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz den Deal eingefädelt. Bei der Verleasung des Kanalnetzes an einen amerikanischen Investor und der sofortigen Zurückmietung handelte es sich um einen inzwischen von der US-Regierung verbotenen Steuer-Trick. Trotz des Ausstiegs aus dem spekulativen Geschäft verbleiben bei der Stadt weitere Millionenrisiken. Wie Stadtkämmerer Manfred Busch mitteilte, bürgt Bochum noch 24 Jahre lang für ein Darlehen einer deutschen Landesbank an eine andere Landesbank über anfänglich 42 Millionen Euro. Außerdem ist unsicher, wie sich der Wert der US-Staatsanleihen entwickelt.
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