Während Bochums westlichster Ortsteil Wattenscheid für die Stadt offenbar wie eine unangenehme Last erscheint (siehe Interview mit Wolfgang Wendland rechts), ist die kulturelle Aufwertung des Bochumer Westens östlich von Wattenscheid den Verantwortlichen seit Jahren ein Anliegen. Der Westpark rund um die Jahrhunderthalle hat sich bereits als Ausflugsort etabliert, die „Innenstadt West“ soll in den kommenden Jahren folgen. Doch die Menschen in den betreffenden Stadtteilen Stahlhausen, Goldhamme und Griesenbruch beschäftigen andere Themen als fehlende Grünflächen und eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten: Das Bochumer „Westend“ besitzt einen hohen AusländerInnenanteil und gilt für viele BochumerInnen als sozialer Brennpunkt. Dass Multikulturalität jedoch auch zur Aufwertung der Lebensqualität dienen kann, bewiesen zahlreiche internationale Gruppen aus den drei Ortsteilen am vergangenen Samstag beim ersten Stadtteilfest auf dem Springerplatz. Die Probleme, Herausforderungen und Chancen multikulturellen Zusammenlebens in Bochum wurden thematisiert, und so emanzipierte sich das gut besuchte Fest schnell von der Werbeintention der Stadt. Dies erkannte wohl auch Karsten Schröder vom Stadtumbaubüro und räumte gegenüber der WAZ ein, dass die Stadt als Veranstalter schon bald überflüssig sein dürfte.

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