Unter dem Titel „Empfehlungen zur Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium“ informiert der Wissenschaftsrat der Bundesregierung über die aktuelle Situation an deutschen Hochschulen und mögliche Veränderungen. Kritisiert werden in dem jüngst veröffentlichten Bericht die Lehrbedingungen für Studierende der Bachelor/Master-Studiengänge. Die Betreuung sei unzureichend, was hohe Abbruchraten und zu lange Studienzeiten zur Folge habe. Die Notwendigkeit umfassender und zeitaufwändiger Lehre in zahlreichen Fächern bleibt in dem Bericht, der sich sehr auf den Gedanken der wirtschaftlichen Effizienz stützt, jedoch unerwähnt. Das Überschreiten der Regelstudienzeit wird lediglich als Zeichen für ineffizientes Arbeiten, nicht jedoch als Zeichen für intensive Studien betrachtet. Des Weiteren mahnt der Wissenschaftsrat eine Entwicklung an, die aktuell auch an der Ruhr-Universität eine große Rolle spielt. Die Lehre wird häufig zugunsten der Forschung vernachlässigt (siehe bsz vom 4. Juni 2008). Aus diesem Grund fordern die AutorInnen sogenannte „Lehr-Professoren“, die wöchentlich mindestens zwölf Stunden (statt der üblichen acht bis neun Stunden) lehren müssen.
jk
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