Zwar schließt das Nokia-Werk in Bochum offiziell erst am 30. Juni, ein Großteil der Belegschaft verließ das Gelände im Bochumer Norden aber bereits vergangenen Freitag das letzte Mal. Zum Abschied trafen sich die Kolleginnen und Kollegen am „Solidaritätszelt“ vor den Werkstoren in gewohnter Konstellation. Das beherrschende Thema war an diesem Tage nicht die nahende Arbeitslosigkeit (mit diesem Thema hatte man sich die letzten Monate wohl schon ausreichend beschäftigt), sondern der familiäre Zusammenhalt innerhalb der Firma, der nun auseinander gerissen wird. Bis zur endgültigen Schließung Ende Juni werden nur noch knapp 150 MitarbeiterInnen am Nokia-Werk mit „letzten Aufräumarbeiten“ – d. h. mit der Demontage der Produktionsmittel – beschäftigt sein. Alle übrigen Belegschaftsmitglieder haben fortan keinen Zugang mehr zu den Werkshallen. Ob das Potential vielleicht dennoch für eine Werksbesetzung nach argentinischem Vorbild, wo Arbeitende die Maschinen ihrer „stillgelegten“ Fabriken vielfach in Eigenregie weiterbetreiben, ausreicht, konnte bis zum Redaktionsschluss dieser bsz-Ausgabe nicht festgestellt werden.
jk, USch
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