Unaufhaltsam hereingebrochen ist die Zeit
Diese Zeit der geheuchelten Freundlichkeit
Komm, wir tun so als hätten wir uns lieb
Vergeben Rabeneltern und jedem Dieb
Denn es ist ja Weihnachten, der Liebe Fest
Wir fressen viel und hängen Müll ins Geäst

Und die Wochen zuvor laufen die Menschen umher
Denn sie lieben ihre o so netten Familien ja so sehr
Sogar die Schwiegermutter und auch die Neffen
Kriegen Geschenke. Nur den Geschmack zu treffen
Das ist bei den ollen Verwöhnten eine Schwierigkeit
Und so treten sie sich in den Innenstädten die Füße breit

Sie laufen hin, laufen her, verzweifeln hier, schreien da
Lassen sich was aufschwatzen mit viel Blabla
Die Straßen sind voll mit Menschen und Ständen
Und man rempelt sich an und betatscht sich mit Händen
Und alle schniefen und husten und rotzen
Ich sage euch: Mann, wie könnt ich kotzen!
Es ist nicht nur der Wahn zum Geschenkeraffen
Auch bei Brauch und Schmuck machen sie sich zum Affen
Alles das, was sonst doch als kitschig gilt
Nun nach Gemütlichkeit das Bedürfnis stillt
Ich seh das Leuchten und weiß nicht was schlimmer ist
Der Kommerz der letzten Jahre oder das Kind vom Christ

Gewürze und Obst in den heißen Wein
Und überall Zimt und Nelken, muss das sein?
Im Radio zum Popmist ätzender Jazz und Swing
Und zur Blockflöte ruft Oma: „Mach mit und sing!“
Ach stopft euch doch voll mit der Gans aus Polen
Soll euch von mir aus der Tod zu sich holen!

(Warum, fragt ihr, nimmt der Grimme euch mit auf diese Reise?
Die Antwort ist klar: Es ist wegen der Lachsschaumspeise.)