Bild: Es brodelt: Nicht die Stimmung, sondern die Unzufriedenheit beim VfL wird immer größer. , Fans verlangen außerordentliche Mitgliederversammlung Bild: CC-SA-BY 3.0

Es dauerte kaum drei Monate, bis beim VfL Bochum die ersten unangenehmen Begleiterscheinungen des 

Ausgliederungsvotums der Fußballabteilung (:bsz 1143) auftreten würden. Nach Trainerwechsel, Turbulenzen im Aufsichtsrat und einem enttäuschenden 12. Tabellenplatz – zu Saisonbeginn sprach man von Aufstiegsaspirationen – zum Rückrundenstart fehlt es an Stimmung im Ruhrstadion. Dies hat der Verein seinen treusten AnhängerInnen, den Ultras, zu verdanken. Statt ihre Mannschaft von der Ostkurve zu unterstützen, sind diese nämlich in den Stimmungsstreik getreten. Grund ist die Unzufriedenheit mit dem Sportvorstand Christian Hochstädter. Für viele Ultras und andere Fans ist er der Grund des miserablen Wegs, den der VfL Bochum in den letzten Monaten eingeschlagen hat. Seitdem finden sich in den Reihen der Bochumer Fans Spruchbänder mit der Aufschrift „verpiss diC.H.“ oder „Bochums größte Schande – C.H. und seine Bande“. Die Enttäuschung über den Sportvorstand und seine unpopulären Entscheidungen sitzt so tief, dass die Initiative „Rettet den VfL“, der Fanclub blau-weiße Brille und die 

Faninitiative Bochum nun eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen wollen, um Hochstädter abwählen zu lassen. Hierzu werden Unterschriften von 20 Prozent aller stimmberechtigten VfL-Mitglieder benötigt, das entspricht etwa 1.700 Unterschriften.

Neuanfang – personell und kulturell

Die Fans des VfL Bochum versuchen indes nicht nur einen unbeliebten Sportdirektor abzuwählen, sondern wollen in einer zweiten einzuberufenden Mitgliederversammlung gleich die gesamte Entscheidungsstruktur des Vereins verändern, sie wollen versuchen, „neben dem personellen Neuanfang auch den kulturellen Neuanfang einzuleiten, indem über Satzungsänderungen abgestimmt wird, die die Mitgliederrechte, Mitbestimmung und Kommunikation zwischen Verein und Mitglieder betreffen“, so die Initative. 

Das letzte Wort an der Castroper Straße ist noch nicht gesprochen, doch die Angst auf der Verwaltungsebene scheint groß: Für die kommenden Heimspiele wurden die Blöcke G und H1 komplett gesperrt, hier hatten sich die unzufriedenen Ultras während der letzten Heimspiele niedergelassen. Ohne die üblichen Gesänge.    

    :Justinian L. Mantoan

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