Bild: Entgegen der Vorurteile: Fankultur ist auch etwas für Frauen

Feminismus. Bei der dritten und letzten Diskussionsrunde von Feminismus im Pott in der Eve Bar ging es um das Runde und das Eckige.

Es ist Freitag. An einem milden Frühlingsabend versammelten sich zahlreiche GästInnen vor der Eve Bar, während aus dem Nachbarlokal die Töne des VfL Bochum-Spiels gegen Fortuna Düsseldorf schallten. Als sich die GästInnen nach unten begaben, um gemeinsam über Fußball, Fankultur und Feminismus zu reden, konnten sich die Bochumer gerade das 0:1 sichern.

Auf der Bühne der dritten Runde der Veranstaltungsreihe „There is no normal“ von Feminismus im Pott saßen diesmal die Fußballforscherin Anna Horstmann und Benjamin Bödecker, Sozialarbeiter des Fanprojekts Bochum, sowie Stefanie Raible von Feminismus im Pott.

Bei einem voll besetzten Raum sprachen sie unter anderem über Sexismus und Homophobie in der Ultraszene. Dabei räumten sie zuerst mit einem häufigen Fehlverständnis der Ultra-Kultur auf: „Bei Ultras steht, obwohl das von Medien häufig kolportiert wird, nicht die Gewalt im Mittelpunkt, anders als bei Hooligans“, erklärte Bödecker. Dennoch seien Ultraszenen stark männlich geprägt. So sagte Horstmann: „Wie Frauen oftmals abgesprochen wird, Fan sein zu können, ist die Frage, ob sie Ultra sein können, noch viel, viel größer.“

Den Grund sahen die ReferentInnen in den männlich konnotierten Eigenschaften der Fußballkultur, aber auch in erschwerten Eintrittshürden bei heterogenen Gesellschaften. In kleineren Vereinen ließen sich zudem mangels Zuwachs häufig keine reflektierenden Angebote an Jugendliche richten, die früh ein Bewusstsein schaffen könnten.

Abschluss der Reihe

Mit der dritten Runde wurde die Veranstaltungsreihe „There is no normal“ nun beendet. Raible zog eine positive Bilanz aus der Talkreihe: „Ich finde wirklich, dass wir es geschafft haben, Themen zu behandeln, bei denen Nachholbedarf ist.“ Denn neben der Talkrunde über Feminismus im Fußball sprachen die VeranstalterInnen am zweiten Diskussionsabend über Hip-Hop Kultur. Das Publikum nahm die Events gut auf und stellte interessierte Fragen. An einem Abend war sogar eine ganze Schulklasse da. Als die Moderatorin die GästInnen verabschiedete, gab es noch eine freudige Meldung: Auswärtssieg, 1:2.

:Stefan Moll

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