Bild: Ob Wurm, Kolibri oder Häschenkopf: Um die Klitoris zu stimulieren, ist sich kein Silikontierchen zu schade. , Alles außer Kellnern: Die :bsz-StudiJob-Reihe – Sex-Toy-Vertreterin Foto: kac

Tupperpartys sind doch Schnee von gestern. Felicitas „Feli“ Friedrich ist 23 Jahre jung, studiert Theaterwissenschaft und Komparatistik. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit erotischen Lifestyle-Produkten, daher hat sie zu Hause einen riesigen pinken Koffer voll mit Sex-Spielzeug.

In ihrer Freizeit geht Feli auf Poetry-Slams und spielt im Theater mit. Im Gegensatz zu Batman steht sie offen zu ihrem Nebenjob, denn sie ist geprüfte Fachberaterin für erotische Lifestyle-Produkte.

Bevor sie meine erste Frage beantwortet hat, hielt sie mir einen Vibrator vor die Nase. „Die Nasennervenstränge ähneln denen unseres Intimbereichs; bringt der Vibrator dich zum niesen, ist das ein Zeichen, dass er dir einen Orgasmus bereitet hätte“, erklärt Feli. Hatschi.

Früher wohnte die Studentin in einem Wohnheim mit 18 weiteren Mädels auf dem Gang; „da bot sich eine Dildo-Party an“, so Feli. Seitdem verkauft sie erotische Produkte des Unternehmens Pepper Parties und verdient 30 Prozent vom Nettoumsatz, sprich je mehr auf einer Party verkauft wurde, desto besser für sie, denn Fahrkosten und die Anfahrtszeit werden nicht bezahlt.

Was sind die Aufgaben?

Damit Feli Geld verdient, muss sie sich um KundInnen kümmern, dabei ist ein großer Freundeskreis von Vorteil, ansonsten schickt ihr das Unternehmen eine Mail mit Adress­vorschlägen.

Ihren Koffer mit diversem Sex-Spielzeug im Wert von 800 Euro musste sie selbst kaufen, auch Gleitgele oder Massageöle muss sie aus eigener Tasche bezahlen, wenn ihre Testprodukte zur Neige gehen. Und bei Schoko-Marzipan-Massage-Öl greift manch einer tiefer in die Flasche.

Vor einer Party trifft sie sich mit der Ausrichterin und bespricht die Abfolge: „Den Ablauf unterteile ich in drei Bereiche, zunächst ist ,schmecken und riechen’ an der Reihe, wie Öle und Gele. Dann kommen die kleinen und großen Vibro-Sachen, zum Schluss dann harmlose Fetischsachen wie Klatschen oder Federn.“ Je nach Publikum erläutert sie auch Analspielzeug. So eine Party kann bis zu drei Stunden dauern. Nach der Vorstellung der Produkte, kann jede Person unter vier Augen ihre Bestellung bei Felicitas aufgeben.

Hast Du etwas Kurioses erlebt?

Bisher erlebte sie nichts Ungewöhnliches, jedoch viel Menschlichkeit und Wärme. Im Gegenteil – eine Dildo-Party bei einer circa 70-jährigen Frau zeigte Felicitas, wie glücklich sich Frauen heutzutage schätzen können, dass sie frei über ihre Sexualität sprechen können. Die teilweise verwitweten älteren Damen waren unfassbar neugierig. „Sie erzählten mir Geschichten, dass sie früh Schwanger waren, weil es keine vernünftige Aufklärung gab.“ Doch das Beste für Feli war, dass sie plötzlich gefühlt zehn Omis hatte, die sie durchgefüttert haben, während sie ihnen Vibratoren an die Nasen hielt.

:Katharina Cygan

Wer Lust auf eine Party hat, kann sich bei Feli melden: felicitas.friedrich@pepperparties.de

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