Studierende vor sich selbst zu schützen, war vielleicht eine der Motivationen der Ruhr-Uni und der Stadt Bochum, als sie die Kampagne „Erkenne die Grenze“ ins Leben rief. Aufklärung die andere. Mit überraschender Präsenz erfolgte beim RUB-Sommerfest das Kampagnen-Debüt. Doch die präventive und repressive Hilfe rief unterschiedliche Emotionen hervor.

Auf Facebook, Twitter und einer Website klärte das Gleichstellungsbüro im Vorfeld des Campusfestes auf. Dabei steckte es fünf zentrale Eckpfeiler: gegen Sexismus, Rassismus, Missbrauch von Alkohol und Betäubungsmitteln und für den Schutz der Privatsphäre.

Flyer auf dem ganzen Campus fragten: „Woher kommst du, wirklich?“ und „Na, wie geht’s dir, Süße*r“ und sollten Stereotypen beim Feiern wiedergeben. „Kommt dir das bekannt vor?“ fragt die Uni auf der Website. Und gibt Tipps. Wie Betroffene den Abend risikolos zu Ende bringen oder wo sie Hilfe im Extremfall bekommen. Adressen, Telefonnummern und Informationsmaterial von Beratungsstellen sind dort zu finden.

Virale Empörung

Das mag gut gemeint sein, doch rief die Kampagne in den sozialen Netzwerken gespaltene Reaktionen hervor. Die Quintessenz der Kommentare war eindeutig: Gegen Aufklärung von Seiten der Uni sei nichts einzuwenden, jedoch hielten viele den Kontext für missglückt. Bei manchen Studis entstand der Eindruck, dass Rassismus und Sexismus durch Alkoholkonsum bedingt sei. „Rassisten und Sexisten sind es auch ohne Bier“, lautete einer der Kommentare. Die Wurzeln solch grundlegender gesellschaftlicher Probleme lägen an anderer Stelle. 

Es ist auch weiterhin mit Reaktionen zu rechnen. Spätestens im Juli wird uns die Kampagne in Bochums Straßen wieder begegnen, bei Bochum Total ist das Gleichstellungsbüro mit einem Stand vertreten, so Jens Wylkop, Pressesprecher der RUB.

:ksz

 

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