Bild: +++ EILMELDUNG +++ AStA-Plakatsäule kurz vorm Platzen. , Kommentar: Das ist eine Bochumer Botschaft: Mainstream-Veranstaltungen liegen bald bei den Fischen Foto: kac

Das Semester an der Ruhr-Uni hat begonnen, die Säulen und Wände der Gebäude füllen sich wieder stärker mit Veranstaltungshinweisen. Doch die Revierkämpfe rivalisierender Plakatier-Trupps legen den Verdacht nah, dass auf dem Campus ein neuer Teil des „Paten“ inszeniert wird.

Mittwoch 10:30 Uhr: Rechte UB-Wand – ein Fachschaftsrat klebt seine Plakate an die Wand, hinter der Säule erscheinen Gestalten aus einer Mainstream-Disco und der Beef geht los.

„Manche Leute sorgen mit ihrem täglichen Verhalten dafür, dass sie irgendwann auf der Straße erschossen werden“, heißt es in einem Zitat aus „Der Pate“. Vielleicht geht es nicht sofort um Gewalt per se, aber das Überplakatieren an der RUB ist ein echtes Problem. Die Wände und Säulen biegen sich unter der Papierlast. Flyer-Gangs lauern an jeder Ecke, um unschuldige PassantInnen mit ihrer Munition niederzumähen.

Vormittags plakatieren die Studis die Plätze des Campus, an denen die meisten Leute vorbeikommen. Zufrieden mit ihrer Arbeit gehen sie in die Mensa etwas futtern und müssen nachmittags feststellen, dass externe VeranstalterInnen ihre PromoterInnen rausschicken und sie alles mit ihrer Werbung vollkleistern. Die ganze Arbeit umsonst, von den Kosten der Plakate ganz zu schweigen, die die Fachschaftsräte finanzieren. Muss das denn sein?

Auf den Leim gehen

Es heißt, dass wir externe ÜberplakatiererInnen auch anzeigen dürfen, doch gilt das leider nur für die AStA-Säulen, die so voll mit Werbung sind, dass sie richtig deformiert aussehen. Warum gilt das nicht an allen Uni-Gebäuden?

Die Matrix zum Beispiel wurde vom FSR Slavistik höflich gebeten, nicht die RUB-internen Poster mit ihren Anzeigen zu verdecken. Zunächst erwiesen sie sich als nett und wollten Boskop-Veranstaltungen und den weiteren Uni-Events nicht die Show stehlen, doch sobald die Slavistik-Fraktion den Matrix-Leuten den Rücken zukehrte, mussten sie feststellen, dass sie betrogen wurden. Auch dem Untergrund gehen die KulturCafé-Partys am Arsch vorbei.  Als stille Beobachterin sah ich die verbale Auseinandersetzung an und fragte mich, ob Plakatieren wirklich vonnöten sei. Es fehlen nur noch Panzer, die sich auf dem UB-Platz treffen und gegenseitig mit Postern beschießen. Aus den Kanonen fliegen Plakate mit Kleister und treffen die grauen Gemäuer der Ruhr-Universität. Klar, es würde endlich ein bisschen Farbe ins Spiel kommen, aber der ganze Klebstoff wäre wohl etwas nervig.

:Katharina Cygan
 

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