Bild: Big Beautiful Building: Das Label, das das Musische Zentrum schmückt, ist Teil einer breiten Diskussion über große Nachkriegsbauten. , Sanierung des Campus Bild: stem

Infrastruktur. Bei der Podiumsdiskussion „Big Beautiful Buildings – Sanierung einer Stadt“ wurde darüber diskutiert, wie mit großen, alternden Bauten wie denen der Ruhr-Universität umzugehen sei.

Ob die Ruhr-Universität ein schöner Campus ist, darüber scheiden sich die Geister. Doch zumindest wurde der Unikomplex zum „Big Beautiful Building“ ernannt. Was das genau bedeutet, erklärte Prof. Christa Reicher von der Uni RWTH Aachen, die das Projekt mitinitiiere, jüngst bei der Podiumsdiskussion „Big Beautiful Buildings – Sanierung einer Stadt“: „Wir haben gemerkt, das ist ein ganz wichtiges Forschungs- aber auch Planungsthema“, sagte sie zur Erneuerung von Nachkriegsbauten. Deshalb wurden 30 Gebäude mit dem Label ausgezeichnet. „Das sind Projekte, die darauf untersucht worden sind: Welche Genese haben sie in der Stadt? Was ist das Besondere dieser Stellen und was kann man daraus lernen?“, so Reicher. Daher wurde bei der Podiumsdiskussion, an der acht Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Städtebau teilnahmen, unter anderem debattiert, wie mit der notwendigen Sanierung der in die Jahre gekommenen Bausubstanz umzugehen sei. Unter anderem nahm Architekt Eckhard Gerber die Position ein, abseits von Schadstoffsanierungen und anderen notwendigen Maßnahmen, nichts an der Bausubstanz zu ändern: „Das finde ich wichtig, die Erhaltung dieser Struktur und auch das Erscheinungsbild der Bauten.“

Viel zu überarbeiten

Doch auch die Erreichbarkeit der Uni durch öffentliche Verkehrsmittel spielte eine Rolle. Zum einen gebe es ein Vordringen der Uni in die Stadt – so berichtete die Kunsthistorikerin Prof. Cornelia Jöchner von Archäologie-Studierenden, die vom Bergbaumuseum zur Uni pendeln müssen und häufig zu spät zu Veranstaltungen kommen. Die Verkehrsinfrastruktur sei darauf nicht ausgerichtet. Dies merkte Sebastian Pewny, Stadtrat der Grünen in Bochum und Berater des AStA, an und sagte: „Ich denke, es läuft alles darauf hinaus, dass wir keine Campusuniversität sind, sondern eine Stadtuniversität, mit allen Vor- und Nachteilen.“ Ein weiteres Problem sei die Geschwindigkeit, mit der die Sanierung der Uni stattfinde. So teilte Ina Schwarz, Dezernentin für Bau und Liegenschaften der RUB, mit, dass die Campussanierung bei der derzeitigen Geschwindigkeit 85 Jahre dauere. „Das ist definitiv zu lange“, so Schwarz.

:Stefan Moll
 

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