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Kommentar. Nach vielen Monaten Protest ist unverkennbar, dass die Klimaschutzbewegung nachhaltigen politischen Wandel bringt.

Nach vielen Monaten Protest ist unverkennbar, dass die Klimaschutzbewegung nachhaltigen politischen Wandel bringt.

Wenig Protestbewegungen sind so hartnäckig wie die Fridays for Future-Bewegung. Seit nun mehr einem halben bis dreiviertel Jahr treibt es Schüler*innen, Studierende und weitere Klimaaktivist*innen auf die Straße, um für den Erhalt eines gesunden Planeten zu kämpfen.

Und diese Beständigkeit zeigt Wirkung: Nicht nur haben sie es geschafft, die politische Landschaft maßgeblich mitzubestimmen – in Bochum waren die Grünen in der Europawahl das erste Mal stärkste Kraft – auch ist zunehmend zu sehen, dass Klimaschutzmaßnahmen als Antwort auf die wöchentlichen Proteste, die einen weiten Rückhalt in der Bevölkerung haben, erlassen werden. Das ist mit den Beschlüssen des Stadtrats nun auch in Bochum zu sehen. Derweil geraten Parteien in Bedrängnis, die weiter nichts als Lippenbekenntnisse liefern. Bestes Beispiel ist die SPD, die sich auch in Bochum zurückhaltend zeigt und häufig unternehmensfreundliche und klimaschädigende Politik macht. Das ist unter anderem an dem Zurückrudern der SPD in Bezug auf die Priorisierung von Radwegen mit möglicherweise negativen Effekten für Autofahrer*innen zu sehen.

Was das Durchhaltevermögen von Fridays for Future auch zeigt: Sie stehen mit Vehemenz hinter ihrer Sache und instrumentalisieren die Proteste nicht, um lediglich die Schule zu schwänzen. Denn jetzt kommen die Sommerferien und die Schüler*innen gehen weiterhin auf die Straße. Während Politiker*innen wie Christian Lindner schnelle Phrasen feuern, die Schüler*innen dafür schelten, am demokratischen Prozess teilzunehmen, verleihen die Protestierenden ihrem Protest mit Durchhaltevermögen Nachdruck und machen so die Politiker*innen klein, die sich noch vor ein paar Monaten groß positionierten und nun im Angesicht eines längst überfälligen Gesellschaftswandels klein werden und sich besser gar nicht mehr zu den Protesten äußern.

   :Stefan Moll

 

 

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