Bild: Den Raum erkunden: Auch an ungewöhnlichen Orten wie dem Parkhaus unter dem Brunnenplatz wurde vorgetragen., Ahlan wa Sahlan, Welcome und Herzlich Willkommen – Begrüßung in drei Sprachen Foto: asch

Festival. Beim „Insel des guten Lebens“-Fest drehte sich am ersten Tag alles um das Ankommen. Am Uni-Center und Brunnenplatz in Bochum-Hustadt wurde vom 20. bis 23. April das Thema „Migration“ diskutiert.

Am ersten Tag des viertägigen Festivals sollten die BesucherInnen auf der „Insel des guten Lebens“, welche sich am zentralen Brunnenplatz in der Hustadt befindet, sprichwörtlich landen, denn: Wie jede Reise begann das Festival an der Haltestelle:Der U35-Station Hustadt. Dort wurden die BesucherInnen im Rahmen eines Symposium-Walks an drei ungewöhnliche Orte gebracht, an denen die WissenschaftlerInnen der Global Youth Faculty (GYF) die Ergebnisse ihrer Studien präsentierten. In zwei Studien ging es um das Wohlbefinden von Menschen mit Migrationshintergrund. Dabei konnten die WissenschaftlerInnen herausfinden, dass soziale Kontakte und Familie für das Wohlbefinden enorm wichtig seien. Dazu führt der Sicherheitsaspekt hier in Deutschland. In der dritten Studie wurde untersucht, inwiefern öffentliche Parks als „Insel des guten Lebens“ dienen.

Kunst und Wissenschaft 

Das Festival ist ein Versuch, mithilfe von Kunst wissenschaftliche Ergebnisse einem breiten Publikum zugänglich zu machen und gleichzeitig kritisch zu hinterfragen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt „Small Data“. Für die zweite Studie wurde mit statistischen Daten gearbeitet, die zum Teil sehr persönliche und intime Fragen erforderten. Das Projekt „Small Data“ soll das kontrastieren. BesucherInnen erhielten einen Sticker, der signalisierte: „Frag mich. Ich bin ein wandernder Datenpunkt.“ Kinder aus dem Hustadt-Viertel erhoben somit statistische Daten zur Zufriedenheit der BesucherInnen. Dabei wurden intime Fragen zum Liebesleben und der psychischen Gesundheit gestellt. Darin sieht auch Sebastian Quack, ein beteiligter Künstler, den Zugewinn aus der Vermischung von Kunst und Wissenschaft. „Auch wenn die WissenschaftlerInnen kritisch mit den Daten umgehen, stecken sie doch zu tief drin, um beispielsweise die Methode zu kontrastieren.“ Am Schwierigsten war die Terminfindung, so Quack: „Die Rhythmen sind in der Wissenschaft völlig verschieden. Alles ist sehr eng. Es war manchmal sehr schwierig, einen Termin zu finden, um den Stand der Dinge zu besprechen.“

Drei Sprachen 

Die Eröffnungszeremonie fand nach dem Symposiums-Walk auf dem Brunnenplatz in der Hustadt statt – mit Arabisch, Englisch und Deutsch sogar dreisprachig. Alle BesucherInnen und BewohnerInnen wurden Willkommen geheißen und Palmen wurden auf dem Platz aufgestellt. Während anfangs die BewohnerInnen und BesucherInnen getrennt standen und sich vorsichtig beäugten, vermischten sich die Gruppen nach der Eröffnungszeremonie. Besonders bei dem nachfolgenden kostenlosen Essen lernten sich die Menschen besser kennen. Geboten wurden unter anderem Humus und andere Spezialitäten aus dem arabischen Raum. 

Nachdem die Insel am Tag der Ankunft offiziell enthüllt und eröffnet wurde, folgen die Tage der Abhängigkeit, der Unabhängigkeit und der Interdependenz. Jeder Tag setzt den Fokus auf einen anderen Aspekt von Migration und Wohlbefinden.

:Andreas Schneider

 

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