Bild: Atemberaubende Lichtshow: Optisch hat die Mayday auch für Nicht-RaverInnen was zu bieten. , Die „Mutter aller Raves“ ist 25 geworden Foto: i-motion

Rund 20.000 Raver und Raverinnen feierten ihren Tanz in den Mai nun zum 25. Mal auf ihre eigene Weise: Seit einem Vierteljahrhundert steht die Mayday in den Westfalenhallen für die Essenz der Technopartys. Unser Redakteur Marek, dessen Jahreshöhepunkt eher ein Festival wie Wacken ist, war vor Ort, um sich ein Bild vom Event zu machen.

Techno und ich, wir haben uns Ende der 90er Jahre auseinandergelebt. Während andere Kinder in meinem Alter mit Rolf Zuckowski gequält wurden, brachte mein älterer Bruder mir die „Thunderdome“-Hardcore-Compilations nahe. Später wurde Techno immer kommerzieller und eintöniger und ich entdeckte handgemachte Musik für mich. 2016 bin ich endlich auf der Mayday.

Zwar kommen seit 2007 immer weniger BesucherInnen, doch war jenes Jahr auch mit 27.000 Rekordjahr. Und selbst mit 20.000 ist es der wohl größte Indoor-Rave Deutschlands.

Wo ist die nackte Haut?

Was mir auffällt, ist die scheinbare Norma­lität der Leute. Wo ist die ganze nackte Haut? Wo sind die Plüschstiefel? Stattdessen fühle ich mich wie auf einer riesigen Dorfdisko. Nur dass auf allen Areas Techno läuft und nirgends „the finest Black Music“. Zum Glück. Gibt es so etwas wie eine Szene? Ist es nicht gerade schön, dass die Party für alle offen ist?

Die Menschen kommen zum Tanzen her. Überall wird getanzt, denn die Bässe sind überall zu hören und zu spüren, dass es in der Nasenspitze juckt.

Alles andere als Dorfdisko ist die Installation in der großen Halle 1: 14 Laser, 400 Scheinwerfer, Pyroeffekte, bewegliche LED-Installationen und Konfettikanonen machen ordentlich was her. Die DJs und DJanes thronen über der Menge, doch im Mittelpunkt steht tatsächlich die Party, die Effekte erfüllen den ganzen riesigen Saal. Es steht weniger der Mensch im Mittelpunkt als die Musik, die Masse, die Technik, die Ekstase.

Hier legen die kommerziell erfolgreichsten DJs und DJanes auf. Mich zieht es jedoch weiter, an House-Area und Gabber-Dom vorbei zum „Twenty Dome“, wo ich mich hinreißen lasse, zu 90er-Jahre-Techno abzuzappeln.

 

:Marek Firlej

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