Bild: Ob es im Schlafzimmer läuft, hängt von vielen Faktoren ab. Bochumer Forscher*innen haben herausgefunden, welche das sind., RUB-Studie sieht Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und sexueller Zufriedenheit Symbolbild

Forschung. RUB-Wissenschaftler*innen haben herausgefunden, was für ein zufriedenstellendes Sexualleben notwendig ist. Ganz vorne: Gewissenhaftigkeit.

Dr. Julia Velten ist überrascht: „Sexuelle Zufriedenheit in der Partnerschaft ist anders als häufig angenommen nicht nur davon abhängig, ob jemand besonders experimentierfreudig und leidenschaftlich ist, es kann auch helfen, Sex zu planen und das Liebesleben auch in längeren Partnerschaften nicht schleifen zu lassen.“ Was sich im ersten Moment höchst unromantisch und statt nach Intimität nach Terminkalender anhört, ist jedoch Ergebnis einer groß angelegten Studie vom RUB-Lehrstuhl für Klinische Psychologie. Etwa 1.000 Paare deutschlandweit wurden sowohl zu ihrem Sexualleben als auch zu ihrer Einschätzung der eigenen Persönlichkeit in den Bereichen Offenheit für Erfahrungen, Geselligkeit, Rücksichtnahme, emotionale Stabilität und Gewissenhaftigkeit befragt. Schätzen sich die Studienteilnehmer*innen im Punkt Gewissenhaftigkeit gut ein, war dies zumeist mit großer sexueller Zufriedenheit gekoppelt.

Partner*innenschaftlich

Die 964 befragten Paare bildeten einen Querschnitt der deutschen Bevölkerung, sodass das Forschungsvorhaben möglichst breit angelegt war. Neben der Korrelation zwischen Gewissenhaftigkeit und Sexualität erforschten Velten und ihre Kolleg*innen Dr. Julia Brailovskaia und Prof. Jürgen Magraf die Einflüsse psychologischer Merkmale und der Eigenschaften des Sexualpartners. Ergebnis hier: Falls sexuelle Schwierigkeiten bestehen, ist es zur Überwindung dieser nicht nur wichtig, wie die*der Betroffene selbst damit umgeht, sondern auch durch die Persönlichkeit des*der Partner*in. „Die Berücksichtigung sexualitäts- und persönlichkeitsbezogener Merkmale beider Partner könnte unser Verständnis der komplexen Ätiologie der sexuellen Funktion und Dysfunktion verbessern“, resümieren die Forscher*innen in ihren Ergebnissen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die psychologische Behandlung sowohl von Einzelpersonen als auch von Paaren, die unter sexueller Dysfunktion leiden, zu verbessern. Die Erstveröffentlichung der Studie erfolgte im Journal of Sex Research vom 20. Juli 2018 und kann unter
tinyurl.com/rubsex eingesehen werden.

:Justinian L. Mantoan

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