„Nihil agere delectat – Nichtstun ist angenehm“ können sich ab sofort auch Lehramtsstudierende sagen und sich entspannter ihrem Berufswunsch nähern. Nach vier Jahren der Prosteste und des Engagements vieler Studierender wurde die Latinumspflicht nun endlich abgeschafft.

Nachdem sich 2016 schon das Lehrerausbildungsgesetz (LABG) geändert hat, folgte vergangene Woche auch der Beschluss zur Anpassung der Lehrerzugangsverordnung (LZV), die es nun möglich macht, den Master of Education ohne das Latinum zu erwerben. Für Lehramtsstudierende der Fächer Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch wird komplett auf das Latinum verzichtet, Geschichts- und Philosophiestudierende müssen Kenntnisse „auf dem Niveau des kleinen Latinums“ nachweisen.  

An dieser Stelle bewusst schwammig formuliert, lässt die Gesetzesänderung den Unis Spielraum einen eigenen Rahmen zu stecken, in welchem das Gesetz angewendet wird. 

„Somit entscheiden die Hochschulen selber, inwieweit sie diese Änderungen der Fachstudienordnungen umzusetzen wollen“, so Frank Uferkamp, Pressesprecher der SPD-Fraktion in NRW. 

 „Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass die ersten beiden Lateinkurse inklusive Abschlussklausuren bestanden werden müssen“, sagt Kathrin Jewanski von der Juso-Hochschulgruppe an der RUB, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigt. Der dritte Kurs und die Ergänzungsprüfung könnten dann entfallen. 

Bei den Protesten sei es primär nie darum gegangen, den Abschluss leichter zu machen, sondern darum, Studierenden, die in der Schule kein Latein hatten, die Möglichkeit zu geben ihr Studium auch in der Regelzeit zu schaffen.

Umsetzung an der RUB steht noch aus

Ganz konkret gilt die Neuerung für alle Studierenden der RUB, die nach der „GPO M. Ed. 2013“ (Prüfungsordnung) studieren. An Lösungen für Studierende der älteren POs (Prüfungsordnung) wird derzeit gearbeitet. 

Wie die neue Gesetzeslage an der RUB umgesetzt wird, entscheiden die zuständigen Gremien in den kommenden Wochen. Dass es aber zu einer deutlichen Erleichterung für Lehramtsstudierende kommen wird, bezweifelt niemand.

:Kendra Smielowski

 

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