Bild: Einen Stereotyp zum Mitnehmen, bitte!

Glosse. Dauerstudi, Faulenzer*in, Partymacher*in, Streber*in … willkommen in der Welt der Studiklischees.

Ihr seid nun endlich (oder wieder) Student*innen und damit Teil einer der klischeebehaftesten Gruppen unserer Gesellschaft. Für Euch heißt es nun: In welche Schublade möchtet Ihr Euch am liebsten stecken lassen?
Vielleicht möchtet Ihr jedes Wochenende feiern und mit jemand anderem nach Hause gehen und damit das Hollywood-Klischee erfüllen. Oder wie wäre es damit, nur zur Hälfte eurer Veranstaltungen zu gehen und der Student*innentyp zu sein, über den sich Euer Onkel beim Familienessen immer aufregt. Natürlich könnt Ihr auch das Gegenteil werden: Nur lernen und jeden Samstagabend in die Bib – soziale Kontakte dürft Ihr dann aber keine haben! Alternativ gibt es natürlich auch die Weltverbesserer: Hierbei seid ihr vermeintlich links orientiert, jede Woche auf Demos unterwegs und – nicht zu vergessen – vegan – und verurteilt alle, die dies nicht sind. Bei der richtigen Fächerwahl könnt Ihr auch zu einem Justus Aurelius werden: Teures Auto, Medizin, Jura oder BWL im Studium, immer top gestylt und arrogant – Glückwunsch, das sind nun eure Nischen, in denen Ihr bitte auch bleibt!
Selbst bei Kleinigkeiten ist es wichtig, von Anfang an Eure Position zu kennen: Bekommt Ihr BAföG, finanzieren Euch Eure Eltern oder arbeitet Ihr nebenbei? Was davon zutrifft, ist nicht wichtig, hauptsache, Ihr verurteilt stets die Leute, die es anders machen als Ihr. Und eine Mischung aus den oben genannten Dingen geht nicht!

Für Euch klingt das ganze ziemlich generalisierend und oberflächlich? Das liegt wahrscheinlich daran, dass es das auch ist.
Natürlich ist es so: Kein*e Student*in ist so ein negativbelastetes und allgemeines Klischee. Wie Ihr auch seid, es wird immer Leute geben, die Euch in eine dieser Schubladen drängen möchten. Egal, was Ihr macht, Ihr werdet sowieso verurteilt. Dann seid doch einfach direkt, wie Ihr wirklich seid und macht Euch keine Sorgen, ob Eure Interessen oder Eurer Style zu stereotypisch oder zu ungewöhnlich sind. Auch wenn Euch aus Bekanntenkreisen und Memes etwas anderes eingebleucht wird – im echten Leben sind Student*innen genauso facettenreich wie andere Menschen.

:Charleena Schweda
 

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