Bild: Politik mal anders: Anton Hofreiter stand den Studierenden Rede und Antwort. , Hofreiter an der RUB Bild: bena

Diskussion. Politiker*innen verstehen die Rhetorik meist perfekt und sind für die meisten unnahbar. Dies ist bei der Veranstaltungsreihe des AStAs nicht so, denn Studierende können und sollen die Worte der Referent*innen  kritisch hinterfragen.

Politikinteressierte können sich auf die Reihe „Politiker*innen Im Hörsaal“, organisiert vom Referat für politische Bildung, freuen. Die Veranstaltung, die nach Christian Lindners (:bsz 1134) Auftritt mit Protestaktion nicht nur regional, sondern auch deutschlandweit bekannt wurde, bietet auch in diesem Semester Raum für öffentliche Diskussionen mit Politiker*innen, die sich den Fragen von wissbegierigen Studierenden stellen.
Den Start machte am vergangen Freitag der Grünen-Bundestagsfraktionsvorsitzende Anton Hofreiter, dem der Termin nicht zu einem besseren Zeitpunkt hätte kommen können, denn die letzten Umfragewerte sehen die Grünen weiter im Aufwind und mit 23 Prozent als zweitstärkste Kraft hinter der CDU. Dennoch betrachte er den aktuellen Höhenflug mit einer gewissen Entspannung, denn es gäbe ja öfters Höhen und Tiefen.

Suche nach Antworten

Mehrere Hundert Studierende fanden den Weg zu der Veranstaltung und das aus verschiedenen Gründen. Für einige sei es wichtig, sich politisch zu engagieren und Veranstaltungen dieser Art beizuwohnen, um sich zu informieren, egal für welche Partei man auch sei. Andere wiederum wollten wissen, warum zum Beispiel in den letzten Jahren weniger Geld in die Bildung gesteckt wurde. Und andere wollten erfahren, wie es denn mit dem Dieselfahrverbot weitergeht und wiederum andere fragten, wie sich die Partei die Finanzierung der bedingungslosen staatlichen Garantiesicherung vorstelle.
Auf die Fragen der Studierenden ging der Grünen-Politiker nach einem 45-minütigen Vortrag ein. In diesem ging es um die Herausforderungen wie die Klimakrise und die damit verbundene sogenannte sechste Aussterbekatastrophe sowie die innen- und außenpolitische Bedrohungen für die Demokratie, die Stabilisierung der Europäischen Union, die Digitalisierung und deren Möglichkeiten als auch um den Finanzkapitalismus.

Plädoyer für die Demokratie

„Die repräsentative Demokratie ist die einzige Staatsform bei der die unterschiedlichsten Interessen der vielen verschiedenen Gruppen einer Gesellschaft abgebildet werden können. Bei der man die Kombination aus selbstbestimmtem freien Denken und langfristigem Denken garantieren kann.“, meinte Hofreiter auf die Frage, wie es mit der Demokratie stehe. Ihm ist aber auch durchaus bewusst, dass Probleme vorhanden sind. Da es schwierig sei, langfristiges Denken in vier oder fünf Jahreszyklen durchzusetzen.
In den nächsten Wochen sind Politiker*innen anderer Parteien eingeladen, um sich mit den Studierenden auseinanderzusetzten. Nur eine Partei des Bundestages wird nicht Vertreten sein — die AfD. Auf Nachfrage, warum die AfD nicht eingeladen wurde, sagte Linus Stieldorf Mitorganisator der Veranstaltungsreihe: „Wir haben im AStA den Entschluss gefasst, dass diese Partei nicht demokratisch ist. Wir glauben nicht, dass Studierende nicht daran interessiert wären, sondern das diese Veranstaltung als Informationsveranstaltung nicht wahrgenommen werden würde. Zudem sind sie nicht mit dem Bild der Ruhr-Universität als weltoffen zu vereinbaren.“

:Abena Appiah

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